Die Mär der Unerreichbarkeit
Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz zeigt sich erfreut über das Touristenplus in der Wintersaison, das ohne Flughafenausbau zustande gekommen sei.
Ohne Flughafen verschwinde Südtirol von der touristischen Landkarte. Gebetsmühlenartig wiederholten die Flughafen-Befürworter dieses Dogma, so der Dachverband für Natur- und Umweltschutz am Mittwoch. „Dumm nur, dass die Daten eine ganz andere Sprache sprechen.“ Das Landesstatistikinstitut ASTAT habe für die abgelaufene Wintersaison ein deutliches Touristen- und Nächtigungswachstum ausgemacht. „Ganz ohne Flughafen“, so Klauspeter Dissinger und Andreas Riedl.
In der Aussendung heißt es:
„Für die Wintermonate hat das ASTAT ein Touristenplus von beeindruckenden 7,8 Prozent feststellen können, um 6,2 Prozent gewachsen sind auch die Nächtigungen.
Der Winter 2015/16 liefert demnach rekordverdächtige Zahlen, Einbußen wegen des derzeit praktisch stillgelegten Flughafens Bozen sind nicht feststellbar.
Im Gegenteil: Nach den Rekordzahlen vom Sommer 2015 liefert nun also auch der Winter ein sattes Plus. Südtirol profitiert demnach gleich doppelt und dreifach: von einem touristischen Wachstum ganz ohne zusätzlichen Lärm, zusätzliche Emissionen und eine Einschränkung der Lebensqualität in der Einflugschneise.
Interessant sind auch die Daten in Sachen Herkunftsländer der Touristen. Es sind demnach nicht nur autofahrende Nachbarn, die nach Südtirol kommen (Deutsche, Schweizer, Italiener), sondern auch immer mehr Gäste aus dem Vereinigten Königreich (+16,9 %), der Tschechischen Republik (+ 6%), aus Polen (+4 %) und den Benelux-Ländern (+4,5 %). Ganz offensichtlich ist Südtirol demnach auch ohne Flughafen problemlos erreichbar.
Wenn jetzt also auch das touristische und das Erreichbarkeits-Argument pro Flughafen bröckeln, was bleibt dann noch übrig?
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