„Arbeit ist wichtig“
Im Landtag wurde über die Situation der Menschen mit Behinderung in Südtirol berichtet.
Beobachten, wo in Südtirol die Rechte der Menschen mit Behinderung gewahrt werden und wo nicht, Gutachten und Empfehlungen für Verbesserungen abgeben, die Bevölkerung über die (von der UN-Konvention von 2006 vorgegebenen) Rechte von Menschen mit Behinderung aufklären: Dies sind im Wesentlichen die Aufgaben des neuen Monitoringausschusses, der im Landesgesetz Nr. 7/2015 vorgesehen wurde und der beim Landtag angesiedelt ist. Dem Ausschuss gehören fünf Personen mit unterschiedlichen Behinderungen an und zwei Fachleute.
„Eine davon ist für den Bereich Arbeit zuständig“, betonte Landtagspräsident Roberto Bizzo, der heute zusammen mit Soziallandesrätin Martha Stocker, Gleichstellungsrätin Michela Morandini und Martin Telser, Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit, die Aufgaben des Ausschusses vorstellte. „Arbeit gibt dem Menschen Würde“, meinte Bizzo, „umso wichtiger ist sie für Menschen mit Behinderung.“
Dies unterstrich auch Landesrätin Martha Stocker, die die Durchführungsbestimmung zum Gesetz ankündigte und auch vom gestrigen Grundsatzbeschluss der Landesregierung zum Thema berichtete: „In jeder normalen Ausschreibung sollten Punkte für die Inklusion von Menschen mit Behinderung vorgesehen werden.“ „Die wahren Fachleute im Ausschuss sind eigentlich die Betroffenen, wir sind nur zur organisatorischen Unterstützung da“, präzisierte Gleichstellungsrätin Michela Morandini, die den Ausschuss koordinieren wird.
Näher ins Detail zu den Aufgaben des Ausschusses ging Martin Telser: „Es kann um Einzelfälle gehen, aber auch um systemrelevante Themen, zum Beispiel um Jugendliche mit Behinderung auf dem Schritt von der Schule zur Arbeit, um Wohnen, Mobilität, um die Betreuung auch im Alter. Wichtig wird die Sensibilisierung für das Thema sein, und dazu wird auch der jährliche Bericht an die Abgeordneten beitragen. Nun suchen wir Personen, die von ihren Bedürfnissen aus beobachten, was in Südtirol funktioniert und was nicht. Der Monitoringausschuss ist in Italien ein Novum, und ich hoffe, dass er eine Signalwirkung auf andere Regionen ausübt.“
Bei der heutigen Vorstellung, die auch ein Appell zur Mitarbeit sein wollte, wurde eine Tagung angekündigt, die in das Thema einführen und auch Interesse an der Mitarbeit im Ausschuss wecken soll. Die Tagung wird am 17. Juni im Landtag abgehalten (10.30 – 12.30 Uhr). Am Vormittag werden Zusammensetzung, Aufgaben und Tätigkeitsbereich des Ausschusses erläutert. Dabei werden auch Mitglieder des Tiroler Monitoringausschusses über ihre Erfahrungen berichten. Am Nachmittag (13.45 – 16 Uhr) werden die Themen in Workshops vertieft, die auch den Zweck haben, eventuelle Kandidaturen für den Ausschuss zu sammeln, der dann im Herbst seine Arbeit aufnehmen soll. Tagung und Workshops sind barrierefrei, auf Nachfrage (bei der Anmeldung, bis 8. Juni, an [email protected] oder unter 0471.326044) steht auch eine Übersetzung in die Gebärdensprache zur Verfügung.
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