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Geheime Liebe

08-sexEin mutmaßlicher Stalker berichtet vor Gericht von einem geheimen Liebesverhältnis mit seinem Opfer – der Ex-Chefin.

(tom) 800 SMS und 200 Telefonate zwischen September und November 2015. So umfangreich ist das Beweismaterial gegen den 30-jährigen Bozner, gegen den vor einigen am Landesgericht Bozen ein Annäherungsverbot verhängt worden ist.

Nun sitzt der Mann im Saal C des Bozner Landesgerichts, um sich von den Stalking-Vorwürfen zu verteidigen.

Eine 40-jährige Frau, die ehemalige Chefin des Angeklagten, hatte im September 2015 Anzeige gegen ihn erstattet.

Und der Mann schlägt nun vor Gericht zurück. Am Donnerstag kam es zu einem Paukenschlag.

Zwischen ihm und der Chefin, Inhaberin einer Reinigungsfirma und verheiratet, habe es zeitweilig ein Liebesverhältnis gegeben.

Die Chefin habe sich anfangs darauf eingelassen, sich dann aber zurückgezogen und ihn entlassen, berichtet der 30-jährige Bozner.

Von einem Liebesverhältnis mit ihrem Angestellten hatte das mutmaßliche Stalking-Opfer bei ihrer Zeugenaussage am 18. April freilich nichts gesagt – was den Fall umso brisanter macht: Falls es tatsächlich eine Beziehung mit dem Angestellten gab, hatte die verheiratete Frau allen Grund, sie nicht öffentlich zu machen.

Der Angeklagte bestreitet die Stalking-Vorwürfe seiner Ex-Chefin übrigens weitgehend. Ein Großteil der SMS und E-Mails von September bis November 2015 hätten seine Entlassung betroffen, weniger Sentimentales. Der Mann erklärt, er habe sich um eine Wiedereinstellung bemüht.

Laut Anklage enthalten die digitalen Botschaften des Angeklagten mehrere Drohungen.

Richter Carlo Busato wird am 15. Juni das Urteil in diesem Sofortverfahren sprechen.

Der Angeklagte sagt vor Gericht aus, dass es für ihn in Bozen keine Zukunft gebe. Wegen der unglücklichen Liebesgeschichte mit der Chefin und deren Folgen sei er gezwungen, sich in einer anderen Stadt eine Arbeit zu suchen.

 

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