„Bürger zahlen Zeche“
Das anstehende Flugplatz-Referendum spaltet auch das Unternehmertum. Der Vinschger Impresario Heinz Fuchs beispielsweise ist strikt gegen einen Ausbau. Er wartet mit einem Gegenvorschlag auf.
von Karin Gamper
„Mich ärgert“, sagt Heinz Fuchs, „dass nach außen so getan wird, als ob alle Unternehmer ausnahmslos für den Ausbau des Bozner Flugplatzes wären.“
Der bekannte Vinschger Unternehmer (Avanti, Herilu) betont: „Ich bin im ständigen Kontakt mit Wirtschaftsleuten und ich kann Ihnen versichern, dass acht von zehn an einem Airport in Bozen nicht interessiert sind“.
Für den Ausbau ist laut dem Vinschger Impresario nur eine Minderheit, vertreten von den Verbandsfunktionären, die jetzt kurz vor dem anstehenden Flugplatzreferendum am 12. Juni fleißig die Werbetrommel rühren.
„Dieser kleine Kreis will den Flugplatz mit aller Gewalt durchboxen“, schimpft Fuchs.
Für ihn ist der Ausbau die reinste Geldverschwendung, eine elitäre Einrichtung für einige Wenige, für die am Ende jedoch „der Bürger die Zeche zahlen muss“.
Der gewiefte Unternehmer hätte auch schon einen Alternativvorschlag parat: „Warum überlegt man sich nicht, einen kostenlosen oder zumindest sehr günstigen Zubringerdienst zwischen Bozen, Mailand, Innsbruck und Verona einzurichten?“ Statt permanent Steuermittel in den Flugplatz Bozen zu pumpen, könnte mit diesem Geld für die ankommenden und abreisenden Gäste eine Art Luxus- Shuttle eingerichtet werden: mit Bordservice, Stewardess, WLAN, Strudel und Speckmarende sowie Check-in bereits im Bus.
„Das würde Zeit sparen und statt eine Stunde früher zum Einchecken am Flugplatz zu erscheinen, sitzt man bequem im Shuttle“, erklärt Fuchs seine Vision. „Dazu könnte man Videos zeigen über die Kultur und Landschaft in Südtirol“, umreißt Fuchs seinen Gedankengang.
Er wundert sich, dass so kurz vor dem Flugplatz-Referendum am 12. Juni niemand diese Möglichkeit in Betracht zieht. Denn Heinz Fuchs ist sich sicher: „Gewinnen die Flugplatz-Befürworter das Referendum, dann wird der Airport scheibchenweise ausgebaut. Eine Salamitaktik eben“.
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