„Aggressive Kreditpolitik“
Für 19 ehemalige Verantwortliche der Südtiroler Sparkasse könnte es knüppeldick kommen: Im Gutachten zu den potenziellen Haftungsklagen werden schwere Vorwürfe erhoben.
von Heinrich Schwarz
In einer Woche ist es soweit: Die über 26.000 Aktionäre der Südtiroler Sparkasse können auf Vorschlag des Verwaltungsrates darüber abstimmen, ob infolge der Millionen-Verluste gegen die frühere Führungsriege der Bank eine Haftungsklage eingereicht wird.
Jetzt hat die Sparkasse den 12-seitigen Bericht des Verwaltungsrates veröffentlicht, der eine Zusammenfassung des Gutachtens der Mailänder Anwaltskanzlei Chiomenti sowie die Beschlussvorschläge für die Einleitung der Haftungsklagen beinhaltet.
Die Vorwürfe gegen Ex-Präsident Norbert Plattner, Ex-Generaldirektor Peter Schedl und Co. haben es in sich.
Unter anderem ist die Rede von einer „übermäßig hohen Risikoneigung, die sich in einer ‚aggressiven’ und expansiven Kreditpolitik widerspiegelte, und dies trotz der besonderen, negativen Konjunkturphase im Bezugszeitraum einerseits und einer sukzessiven und konstanten Verschlechterung der Kreditpolitik andererseits“.
In einigen Fällen seien Kredite trotz negativer Gutachten der zuständigen Stellen bewilligt worden.
Eine andere brisante Erkenntnis der Rechtsanwälte: Bei Krediten, die direkt oder indirekt auf den Kreis der „verbundenen Personen und Gesellschaften“ der Sparkasse zurückzuführen sind, habe es eine übermäßig hohe Risikoneigung gegeben.
Laut den Rechtsanwälten könnten sich die bereits erlittenen Verluste der Bank noch weiter vergrößern.
DAS FINDEN SIE IN DER DIENSTAG-AUSGABE DER TAGESZEITUNG AUF ZWEI SEITEN:
– Einen Überblick über die Handlungen, die laut den Rechtsanwälten eine Haftungsklage rechtfertigen
– Die Namen der 19 Ex-Verantwortlichen in den Beschlussvorschlägen der Sparkasse
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