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Nägel im Darm

max leitner neues dokumentDer Fall Max Leitner wird immer grotesker. Bei einer Röntgenuntersuchung des Abdomens wurden Metallstücke im Bauch entdeckt.

von Artur Oberhofer

Die Enthüllungen der TAGESZEITUNG zum prekären Gesundheitszustand von Max Leitner haben große Wellen geschlagen. Die Familienangehörigen des Ausbrecherkönigs aus Elvas sind tief besorgt, fürchten, dass der bald 58-Jährige im Gefängnis von Bologna sterben könnte.

Ein amtierender und ein ehemaliger Politiker haben angekündigt, sie wollten Max Leitner helfen und einen guten Anwalt besorgen.

Der Hintergrund: Max Leitner ist schwer krank.

Es gibt jetzt nämlich ein von unverdächtiger Seite – vom Überwachungsgericht Bologna – vorgelegtes Papier, aus dem hervorgeht, dass Max Leitners Gesundheitszustand mit einem weiteren Aufenthalten im Gefängnis nicht kompatibel sei. Sogar der Begriff „inhuman“ wird in dem Dokument verwendet.

(Das VIDEO von Max Leitern aus dem Versteck, das die TAGESZEITUNG im Jahr 2012 exklusiv veröffentlicht hatte)

Laut dem Bologneser Überwachungsgericht leidet Max Leitner an einer hypertensiven Herzkrankheit und Bluthochdruck sowie an Morbus Dupuytren im Stadium III (es ist dies eine fortgeschrittene Bindegewebserkrankung an der rechten Hand).

Doch was die Richter am meisten besorgt ist der psychische Zustand des Häftlings. Im Jänner 2014 war Max Leitner „zur Beobachtung“ in das gerichtspsychiatrische Gefängnis von Reggio Emilia überstellt worden.

Dort diagnostizierte man bei dem Mann aus Elvas eine „mittlere bis schwere paranoide Persönlichkeitsstörung“.

In zahlreichen Briefen aus dem Gefängnis und auch jetzt gegenüber dem Überwachungsgericht hat Max Leitner angegeben, er werde mit Röntgen- und Infrarotstrahlen „gefoltert“.

In einer Verfügung schrieb Überwachungsrichter Manuela Mirandola Mitte April dieses Jahres:

„Dieses Gericht ist der Ansicht, dass ein weiterer Gefängnisaufenthalt aufgrund der derzeitigen psychischen Verfassung des Verurteilten, der unter einer schweren Persönlichkeitsstörung mit Verfolgungswahn leidet (…), als inhuman anzusehen wäre.“

Rätselhaft ist, warum das Überwachungsgericht eine Entscheidung auf 22. September vertagt hat. Bis dahin will das Gericht ein Gutachten der Strafvollzugsbehörde in Bozen einholen. Nach den Vorstellungen des Überwachungsgerichtes sollte Max Leitner in den Hausarrest nach Elvas entlassen, aber vom Zentrum für psychische Betreuung betreut werden.

Luis Leitner, der jüngster Bruder des Ausbrecherkönigs, befürchtet, dass Max Leitners Gesundheitszustand sich bis Herbst drastisch verschlechtern könnte.

Es gibt im Fall Max Leitner ein weiteres Rätsel:

Nun ist ein ärztliches Attest aus dem Jahr 2014 aufgetaucht. Am 10. März 2014 um 19.20 Uhr ist Max Leitner im Ospedale Maggiore in Bologna einer Abdomen-Röntgenuntersuchung unterzogen worden.

Der behandelnde Arzt vermerkte, dass beim Abdomen-Röntgen im Bauch auf Beckenhöhe zwei strahlenundurchlässige, halbmondförmige Fremdkörper (in Klammer schreibt der Arzt: „Metallfragmente?’) festgestellt worden sein, 4,50 x 2,50 Millimeter und 8,20 mal 2,10 Millimeter groß.

 

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