Überforderte Schüler?
Wird die schulpsychologische Versorgung an den Südtiroler Schulen künftig verstärkt?
Die Landesregierung wird auf Antrag des Südtiroler Landtages analysieren, ob und wie an den Schulen Südtirols die Stelle eines/einer Schulpsychologen/in errichtet und somit die schulpsychologische Versorgung gestärkt werden kann.
Ein Beschlussantrag, eingebracht von der SVP–Landtagsabgeordneten Veronika Stirner und vom Südtiroler Landtag genehmigt, soll dies möglich machen.
Zusammen mit ihren Landtagskolleginnen Magdalena Amhof und Maria Hochgruber Kuenzer fordert Stirner in ihrem Beschlussantrag ausserdem, die Anzahl der Sozialpädagogen/innen an Südtirols Schulen zu überprüfen und gegebenenfalls zu erhöhen.
An Südtirols Schulen nehmen Lernstörungen, Lese-, Rechtschreib- und Rechenschwierigkeiten zu. Viele Schülerinnen und Schüler sind überfordert. Konzentrationsschwierigkeiten und Aufmerksamkeitsdefizite mit ADHS sind keine Seltenheit. Vermehrt treten Verhaltensauffälligkeiten, Mobbing, Schulangst und Schulverweigerung auf.
Die Landtagsabgeordneten Veronika Stirner, Magdalena Amhof und Maria Hochgruber Kuenzer fordern deshalb eigene Schulpsychologen an Südtirols Schulen, die sowohl für Schüler, Eltern und Lehrkräfte schnelle, unkomplizierte und bürokratische Hilfe bieten können.
Erstunterzeichnerin des Beschlussantrages Veronika Stirner dazu: „Viele Betroffene wissen meist nicht, an wen sie sich in ihrer schwierigen Situation wenden können“.
Zusätzlich zu Beratungslehren und Sozialpädagogen sollten deshalb ausgebildete Schulpsychologen zur Verfügung stehen. Sie haben mehr Training in der Verhaltensanalyse, Erfahrung in der Diagnostik, kennen moderne Forschungsmethoden und können spezifische Störungsbilder kompetent erkennen“. Stirner ist überzeugt davon, dass der schulinterne Einsatz von Schulpsychologen/innen ganz entscheidend ist, um eine gute Zusammenarbeit zwischen Schülern, externen Psychologen, Eltern und Lehrern zu gewährleisten.
„Schulpsychologen, Sozialpädagogen und Beratungslehrer sollten fester Bestandteil der Schule sein und nicht nur dann gerufen werden, wenn es ‚brennt‘. Sie sollen sich neben akuten Problemen auch um vorbeugende Maßnahmen und um die Verbesserung des Schulklimas bemühen“, betont Stirner. Prävention sei unbedingt notwendig und könne vielen Schwierigkeiten entgegenwirken. Es gehe keineswegs darum die Schule zu „psychopathologisieren“, sondern den veränderten Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen.
Die Südtiroler Landesregierung wird nun analysieren, wie Schulen hierzulande mit problematischen Situationen umgehen und prüfen, wie der Einsatz von Schulpsychologen und weiteren Schulpädagogen zu regeln ist. Innerhalb 2017 wird ein entsprechender Bericht im Südtiroler Landtag erwartet.
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