„Zug ins Ausland“
Stunk im Regionalrat: Wie Sven Knoll mit einem Italien-Sager den Kollegen Alessandro Urzì in Rage brachte – und Präsidentin Chiara Avanzo zur Ordnung rufen musste.
Im Regionalrat wurde am Mittwoch ein Antrag von Oswald Schiefer behandelt.
Der SVP-Politiker forderte, auf dem Bahnhof Auer eine zusätzliche Haltestelle für die Frecciargento-Hochgeschwindigkeitszüge, die Bozen mit Rom verbinden, einzurichten. Genauer gesagt, sollte die Regionalregierung dazu aufgerufen werden, dementsprechend bei der staatlichen Trenitalia Druck zu machen.
Der Abgeordnete Sven Knoll sorgte mit seiner Wortmeldung für Aufregung: „Es wäre eine gute Verbindung ins italienische Ausland“, unterstützte der Politiker der Süd-Tiroler Freiheit den Schiefer-Antrag. Wie in Nordtirol bei den Schnellzügen könnte man auch hier manche Bahnhöfe nur zu bestimmten Zeiten anfahren. Nach Fertigstellung der BBT-Zulaufstrecke werde der Frecciargento aber im Berg an Auer vorbei fahren.
Alessandro Urzì protestierte daraufhin lautstark gegen Knolls Darstellung Italiens als Ausland. Dies widerspreche der Würde des Hauses. Der Abgeordnete von Alto Adige nel Cuore forderte die Präsidentin auf, „die Würde des Regionalrats wiederherzustellen“. Ironische Aussagen seien hier nicht angebracht.
Chiara Avanzo gab dem in Rage geratenen Abgeordneten recht und entschuldigte sich damit, dass sie die Übersetzung der Wortmeldung von Knoll wegen Problemen mit ihrem Kopfhörer nicht verstanden habe. „Ich danke Ihnen für den Hinweis und rufe dazu auf, den Respekt gegenüber der Institution zu wahren“, schloss die Präsidentin.
Sven Knoll goss jedoch noch einmal Öl ins Feuer: „Ich kann Sie beruhigen, Herr Urzì, ich habe meine Aussagen, wonach wir gute Verbindungen ins italienische Ausland brauchen, nicht ironisch gemeint.“
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