Die Drohnen-Rettung
In den Jagdrevieren Jenesien, Flaas und Afing konnten im vergangenen Jahr 56 Rehkitze durch den Einsatz einer Drohne gerettet werden.
„Wir tun sehr viel, um Kitze vor dem Mähtod zu bewahren“, betont Johann Rungaldier, Jagdaufseher in der Gemeinde Jenesien.
Vor drei Jahren wurde in den zwei Jagdrevieren in Jenesien, Flaas und Afing das Projekt „Rehkitzrettung“ von Claus Langebner aus Siebeneich gestartet. Er hat sich eine Drohne zugelegt und diese mit einer Wärmebildkamera versehen. „Das erste Jahr funktionierte das System nicht“, so Rungaldier.
Doch schon letztes Jahr konnte man beachtliche Erfolge erzielen: „Wir arbeiten mit den Bauern sehr gut zusammen: Sie geben uns die Mähtermine an und wir schauen am selben Tag in aller Herrgottsfrühe auf den Wiesen vorbei. Die Wiese wird mit der Drohne überflogen, die Kitze werden durch die Kamera angezeigt, wir geben sie in eine Steige und lassen sie nach der Mahd wieder frei“, berichtet Rungaldier.
Die Bilanz kann sich sehen lassen: „Vergangenes Jahr konnten wir in meinem Aufsichtsgebiet 56 Kitze retten, mehr als die Hälfte wäre sicher getötet worden“, ist sich der Jagdaufseher sicher. Diese Methode ist in Südtirol bislang einzigartig. „In Deutschland wurden dazu Forschungen gemacht. Dort funktioniert die Methode aufgrund der ebenen Fläche besser als bei uns“, erzählt der Jagdaufseher.
Mittlerweile steigt aber auch in Südtirol das Interesse: „Das ist der Anfang. Ich habe zahleiche Anfragen“, sagt Rungaldier.
Auch in anderen Jagdbezirken wird viel zur Rettung der Tiere unternommen. „Die Jäger sind sehr fleißig: Die Wiesen werden systematisch abgesucht. 30 bis 40 Kitze werden pro Revier mit diesem System gerettet. Häufig verwendet werden auch akustische Geräte, die mit einem Schreckton die Tiere verscheuchen sollen. Aber diese funktionieren nur, wenn das Kitz über acht bis zehn Tage alt ist. In den ersten Tagen ist das Junge nicht imstande, sich von der Wiese zu entfernen“, so Paul Gassebner.
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