Gute Stimmung
Südtirols Großhandel erwartet heuer eine deutliche Besserung der Geschäftslage. Fast alle Händler gehen von positiven Erträgen aus.
Südtirols Großhandel erwartet heuer eine deutliche Besserung der Geschäftslage. Das geht aus dem Wirtschaftsbarometer des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hervor.
Die Ertragslage im Jahr 2015 war noch bescheiden und wurde von über einem Viertel der Unternehmen als schlecht bewertet. Heuer erwartet man aber eine wesentliche Steigerung der Umsätze und fast alle Händler gehen von positiven Erträgen aus.
Das Geschäftsklima im Südtiroler Großhandel hat sich nach den Krisenjahren 2013 und 2014 wieder erholt. Die Ertragslage im Jahr 2015 wird von 72 Prozent der Unternehmen als zufriedenstellend bewertet. Dieser Wert ist zwar bescheiden, aber wesentlich besser als in den beiden Vorjahren. Vor allem sind aber die Erwartungen für 2016 deutlich optimistischer: 92 Prozent der Großhändler gehen von einer positiven Ertragslage im laufenden Jahr aus.
Die Umsätze sind bereits im vergangenen Jahr gewachsen, vor allem auf dem Südtiroler und auf dem italienischen Markt. Diese positive Entwicklung dürfte sich laut den Großhandelsunternehmen aufgrund der verbesserten Konjunkturlage weiter fortsetzen und auch die Preise werden voraussichtlich etwas steigen.
Darüber hinaus werden jetzt die Zahlungsmoral der Kunden und der Zugang zum Kredit besser bewertet als in den vergangenen Jahren. Schließlich werden die steigenden Umsätze laut den interviewten Unternehmern und Unternehmerinnen positive Effekte auf Beschäftigung und Investitionen haben.
Besonders positiv ist, dass die Besserung des Geschäftsklimas alle Bereiche des Großhandels betrifft, auch jene, die von der Wirtschaftskrise besonders betroffen waren. Sogar in der Holz- und Baumaterialienbranche hat sich die Lage entspannt.
Handelskammerpräsident Michl Ebner freut sich über das wachsende Vertrauen und unterstreicht die Notwendigkeit, optimale Rahmenbedingungen für den internationalen Handel zu gewährleisten: „Damit Südtirols Großhandelssektor die wichtige Brückenfunktion zwischen Italien und dem deutschsprachigen Raum weiterhin erfolgreich ausüben kann, hängt von einem gut funktionierenden europäischen Binnenmarkt ab. Die Einführung eines sektoralen Fahrverbots wäre mehr als kontraproduktiv.“
Nachfolgend die Stellungnahmen der Vertreter der Wirtschaftsverbände:
Werner Gramm, Vertreter des Großhandels im hds
„Die positive Stimmung tut dem Sektor nach einer gedrückten Phase gut. Derzeit sind die Großhändler, die vorwiegend auf der Nord-Süd-Achse den Warenaustausch organisieren, etwas beunruhigt wegen der möglichen Verzögerungen an den Grenzen. Die Wirtschaft steht heute nämlich unter dem ständigen Druck, die von den Kunden verlangten Optimierungen durch Zeiteinsparungen und Kostenreduzierungen zu bewältigen.“
Federico Tibaldo, Präsident Verband der Selbständigen Südtirol
„Die von den Südtiroler Unternehmen angebotene hohe Qualität begünstigt das Wachstum der Exporte und des Tourismus. Der Großhandel erlebt dadurch eine positive Phase, die mit Hilfe der Verkäufer und durch Verbesserung des Kundenservices konsolidiert werden muss. Durch die sinkenden Dieselpreise der letzten Monaten konnten die Großhändler wettbewerbsfähig bleiben. Nun gibt es aber Sorgen aufgrund der möglichen Grenzkontrollen am Brenner.“
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