„Öl ins Feuer“
Tirols LH Günther Platter fordert auf der SVP-Landesversammlung in Meran: „Südtirol darf nicht zum Spielball im österreichischen Wahlkampf werden.“
„Südtirol und die Brennergrenze dürfen nicht zum Spielball im österreichischen Wahlkampf um den Bundespräsidenten werden. Gerade in einer Zeit, in der ganz Europa um gemeinsame Lösungen ringt, ist es unverantwortlich, durch unüberlegte Wortmeldungen und aggressive Rhetorik weiter Öl ins Feuer zu gießen. Populistische Zurufe von außen helfen uns keinen Schritt weiter – ganz im Gegenteil, sie verkomplizieren die Situation zusätzlich“, hat sich LH Günther Platter in seiner Rede bei der Landesversammlung der Südtiroler Volkspartei in Meran entschieden gegen die durch FPÖ-Chef Strache angeheizte Diskussion um eine Wiedervereinigung der beiden Länder Tirol und Südtirol gewandt.
„Die Autonomie Südtirols wurde über Jahrzehnte erkämpft und ist ein absolutes Erfolgsmodell. Die Region hat sich sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich hervorragend entwickelt. Die einst verfeindeten Volks- und Sprachgruppen leben in Frieden zusammen und haben gemeinsam dazu beigetragen, dass Südtirol zu den lebenswertesten Regionen in Europa zählt.“
Die Daten und Fakten sprechen für sich: Mit einer Einwohnerzahl von rund 520.000 Menschen weist das Land ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 20,6 Milliarden Euro auf, pro Kopf sind das rund 40.000 Euro. Die Arbeitslosenquote ist mit 6,6 Prozent eine der niedrigsten in Europa.
Die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt in der Europaregion zwischen den Ländern Tirol, Südtirol und Trentino seien stark, betonte Tirols Landeshauptmann. Sie verbinde eine gemeinsame Geschichte und inzwischen eine tiefe Freundschaft. In vielen Bereichen würden die Menschen in den Regionen einen deutlichen Mehrwert spüren.
„Wir haben Projekte ins Leben gerufen, die von der Bildung bis zur Wissenschaft, der Mobilität bis zur Kultur nachhaltig wirken. Diese Errungenschaften dürfen nicht leichtsinnig aufs Spiel gesetzt werden. Mit seinen unüberlegten und populistischen Aussagen ohne realpolitische Perspektive erweist Strache sowohl Tirol als auch Südtirol einen Bärendienst“, sagte Platter und stellte abschließend klar: „Tirols Zukunft liegt im Herzen eines starken, gemeinsamen Europas. Dieses Ziel dürfen wir auch in schwierigen Zeiten nicht aus den Augen verlieren.“
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