Reuiger Rambo
Marcello Vona, der im Oktober in Tisens verhaftete Waffennarr, hat am Landesgericht Bozen einen gerichtlichen Vergleich abgeschlossen. Strafausmaß: Fünf Jahre Haft.
Von Thomas Vikoler
Der Mann, der seinen Scooter in den Obstwiesen bei Tisens geparkt hatte, trug eine Weste, in der zwei geladene Pistolen hingen: Eine Walther P99, Kaliber 40, sowie einen Revolver, Kaliber 38.
Was hatte der Unbekannte, der wenig später von den Carabinieri verhaftet wurde, vor? Ein Rambo bei einem Manöver? Oder Vorbereitungen für einen Einbruch?
Das wurde im Laufe des Strafverfahrens gegen den Mann, der sich als der 50-jährige Meraner Marcello Vona, herausstellte, nicht so recht klar. Fest steht, dass der hauptberufliche Koch eine erhebliche Schwäche für Schusswaffen hatte. Bei einer Hausdurchsuchung in mehreren von Vona gemieteten Garagen in Meran wurden 15 Pistolen und Gewehre sichergestellt. Dazu teure Münzsammlungen unbekannter Herkunft.
„Mein Mandant ist kein Dieb und hat mit den Waffen nie geschossen. Er ist eher ein Sammlertyp“, erklärte sein Verteidiger Nicola Nettis.
Nettis hat in den vergangenen Tagen vor Voruntersuchungsrichter Walter Pelino einen gerichtlichen Vergleich für seinen Mandanten abgeschlossen. Strafausmaß: Fünf Jahre Haft und 600 Euro Geldstrafe wegen Widerstands gegen Amtspersonen (die Flucht in Tisens), das Tragen und Halten von insgesamt 17 Schusswaffen sowie Hehlerei. Fünf Jahre Haft bekanntlich nach dem Ex-Cirielli-Gesetz das höchstmögliche Strafausmaß für einen gerichtlichen Vergleich.
Der Lohn für den Deal: Marcello Vona, der aus Ligurien stammt, wurde in den Hausarrest entlassen. Rund ein halbes Jahr hatte er zuvor im Gefängnis in U-Haft verbracht.
Ab der Vier-Jahres-Grenze kann er theoretisch die Ableistung der Rest-Haft im Sozialdienst beantragen
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