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Enttäuschte Mitarbeiter

Enttäuschte Mitarbeiter

Die Fusion von SEL und Etschwerke habe bislang nur der Führungsspitze etwas gebracht, während die Angestellten und die Bevölkerung leer ausgingen, ärgern sich die Gewerkschaften.

„Die Führungsspitzen haben sich bislang nur um ihre eigenen Positionen und Gehälter gekümmert“, klagen die Gewerkschaftsorganisationen FILCTEM, FLAEI, UILTEC und ASGB. Sie wollen jetzt über die wirtschaftliche Behandlung der Mitarbeiter verhandeln, „wobei die erworbenen Einstufungen und die angeeignete Professionalität anerkannt werden müssen.“

Die Gewerkschaften schreiben in einer Aussendung:

„Wenn es um das Management geht, werden keine Spesen gescheut, wie es die Jahresgehälter von bis zu 260.000 Euro belegen. Es geht um ungefähr 25 hohe Posten, die keine wirtschaftliche Berechtigung haben, sondern mehr der Sesselverteilung dienen. Wird aber über die Arbeiter und Angestellten gesprochen, dann heißt es von Alperia: Man muss sparen.“

Die Gewerkschaften weiter:

„Kaum steht die Harmonisierung der Arbeitsverträge der Angestellten der beiden Vorgängerbetriebe SEL und Etschwerke an, hat die Betriebsführung auch schon die bestehenden Abkommen aufgekündigt und den Gewerkschaften neue Vorschläge unterbreitet, die zu einer wesentlichen Verschlechterung führen würden.

Außerdem wurden die Gewerkschaften nie zu den Treffen der Fusionskommission eingeladen, trotz Versprechen von Seiten der Alperia-Führung. Stattdessen wurde alles heimlich abgewickelt. Wir als Gewerkschaften des Energiesektors sind nicht aufdringlich, wir vertreten vielmehr das wichtigste Kapital des Betriebes, nämlich die Belegschaft.

Als Südtiroler Bürger sind wir ohnehin skeptisch bezüglich der Versprechen und Angebote von Alperia, da der kWh-Preis von der Aufsichtsbehörde für Energie und Gas vorgeschrieben wird und nur kleine Ermäßigungen möglich sind.“

Die Gewerkschaften haben seit der Gründung der Alperia am 1. Januar 2016 noch keine Abkommen unterzeichnet, da diese in keiner Weise eine Besserstellung für die Mitarbeiter gebracht hätten, „sondern nur das Gegenteil“. Solange die Vorschläge der Alperia-Führung Verschlechterungen enthalten, so die Gewerkschaften, werde man keine Abkommen unterschreiben.

In der Presseaussendung heißt es:

„Unser Anliegen ist es nicht nur, die Professionalität der Angestellten zu verteidigen, sondern auch dafür zu sorgen, dass die Qualität für den Südtiroler Bürger so bleibt wie bisher.

Wir fordern die Politiker von Land und Gemeinden dazu auf, sich um eine Aufklärung in dieser Sache zu bemühen und von der Alperia-Führung eine Erklärung für ihr einseitiges Vorgehen zu verlangen.

Die Gewerkschaften erhoffen sich dadurch auch, dass man wieder in solche Verhandlungsbeziehungen mit dem Betrieb treten kann, wie sie vor der Fusion bestanden haben und für alle Beteiligten einen Nutzen gebracht haben.“

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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