Brattaro mon amour
Das Teatro Stabile bringt Paolo Cagnans Stück „Brattaro mon Amour“ über einen Würstchenstand am Bozner Stadtrand auf die Bühne. Mit dabei auch der Lanaer Schauspieler Günther Gösch.
Da ist Beata, die Kellnerin, die unter mysteriösen Umständen in der Nacht verstirbt; der Kommissar, der an den Wurststand, den in der italienischen Umgangssprache sogenannten „Brattaro“ gerufen wird, den Ort des Verbrechens, um seine Ermittlungen aufzunehmen und natürlich Giò, der Wurststandbetreiber.
Um den Wurststand herrscht seit den frühen Morgenstunden ein reges Treiben ganz unterschiedlicher Menschen, sie sind ein Spiegelbild nicht nur der komplexen Realität der Bozner Peripherie, sondern der ganzen Stadt. In diesem Szenario entwickelt sich die Geschichte des tragikomischen Krimis „Brattaro mon amour“, aus der Feder von Paolo Cagnan und unter der Regie von Andrea Bernard, der am Donnerstag, 28. April um 20.30 Uhr im Stadttheater von Bozen (Theater Studio) uraufgeführt wird.
Die Produktion Brattaro mon amour, beschließt die überaus erfolgreiche erste Spielzeit des künstlerischen Leiters Walter Zambaldi und nimmt die Tradition des Teatro Stabile wieder auf, von der Geschichte und den sozialen Befindlichkeiten des Landes zu erzählen. Dieses Mal rücken die Stadtviertel in der Peripherie ins Zentrum der theatralischen Recherche: der tragikomische Krimi spielt im sogenannten „Shanghai-Viertel“, wo sich Volkswohnungen an Volkswohnung reiht. Die Bezeichnung ist mit den Jahren zu einem wahren Mythos geworden und hat inzwischen die anfänglich negative Konnotation verloren. Das Stück untersucht, wie sich unsere Stadtviertel verändert haben, im Besonderen jenes in der südlichen Peripherie der Stadt. Journalist und Schriftsteller, ehemaliger Chefredakteur der Tageszeitung Alto Adige, Paolo Cagnan pflegt seit Jahren seine Passion für den „Slang“ der Bozner, der in den peripheren Vierteln besonders zum Ausdruck kommt. „Wir wollten die Veränderung dieser Volkswohnviertel in den letzten Jahrzehnten beschreiben, wie zunächst deutschsprachige Bozner hergezogen sind und wie sie durch die verschiedenen Phasen der Immigration zu einem „Melting Pot“ wurden. Jeder bringt seine eigenen sozialen Erfahrungen mit und auch seine Sprache“.
Aus Bozen stammt auch Andrea Bernard, 28jähriger Regisseur, der am Stabile sein Debut feiert. „Die Möglichkeit, einen Text entstehen zu sehen, dabei zu sein, wie die Charaktere sich herausbilden um sie dann auf der Bühne lebendig werden zu lassen, das ist ein unvergessliches Erlebnis. Wir haben eine Gruppe sehr heterogener Schauspieler ausgewählt, ganz unterschiedlicher Herkunft, mit unterschiedlichen Erfahrungen und Charakteren. Das, was sie alle verbindet ist der Wurststand, es ist das Epizentrum ihrer Beziehungen“.
Den Wurststandbetreiber Giò verkörpert Fulvio Falzarano in Brattaro mon amour, Fulvio Cauteruccio spielt den Kommissar und Günther Götsch Ferdinand. Dario Spadon schlüpft in die Rolle des Corrado, Paolo Grossi spielt Jason, Karoline Comarella Fatwa und Irene Villa verkörpert Olena. Das Bühnenbild stammt von Andrea Bernard, die Kostüme von Elena Beccaro, das Licht von Maurizio Macioce, die Videos von Raffaele Siniscalco.
Nach den Terminen in Bozen folgen Termine im Stadttheater von Meran am 17. Mai, im Michael Pacher Haus in Bruneck am 18., im Stadttheater von Sterzing am 19. und im Forum Brixen am 20. Mai.
Am Dienstag, 3. Mai findet um 18 Uhr im Centro Trevi in der Kapuzinergasse 28 in Bozen eine offene Gesprächsrunde mit Andrea Bernard statt, gemeinsam mit der Kompanie von Brattaro mon amour.
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