Zornige Ulli
Schlammschlacht im Dreier-Landtag: Warum sich Ulli Mair mit einer Tiroler Grünen gefetzt hat – und Brigitte Foppa schlichtend einschreiten musste.
Von Matthias Kofler
Von wegen alles Friede, Freude, Eierkuchen: Der Dreier-Landtag in Trient endete mit einer ungewöhnlichen Konfrontation zwischen Ulli Mair und den Tiroler Grünen. „Die linken Frauen haben eine erbärmliche Figur abgebeben“, ärgert sich die Freiheitliche.
Doch der Reihe nach.
Die Tiroler Grünen präsentierten beim Dreier-Landtag der Provinzen Bozen, Trient und Innsbruck einen Antrag, in dem sie die gemeinsame Austragung einer Frauenkonferenz sowie die Erstellung einer Frauenstudie forderten. Der Antrag der Erstunterzeichnerin Gabriele Fischer wurde mehrheitlich angenommen.
Das Problem: Die Grünen verständigten sich im Vorfeld der Abstimmung ausschließlich mit den Regierungsvertretern – die Frauen der Freiheitlichen und der Süd-Tiroler Freiheit wurden praktisch außen vor gelassen.
Dies brachte Ulli Mair regelrecht auf die Palme: Die Mehrheit der Frauen lehne dieses Frauenbild ab, kritisierte die Freiheitliche, davon zeuge der Umstand, dass sie die Frau mit den meisten Vorzugsstimmen im Südtiroler Landtag sei. Eine Frauenkonferenz sei unnütz, wenn die Frauen ernst genommen werden wollten, dürften sie die Männer nicht ausladen. Ihre Fraktion werde beide Anträge ablehnen und auch nicht am Frauenkongress teilnehmen.
Brigitte Foppa (Grüne) gab ihrer Südtiroler Kontrahentin recht und entschuldigte sich. Auch Rodolfo Borga (Civica Trentina) erklärte sich solidarisch mit Ulli Mair. Der Trentiner PD wolle mit Frauenanträgen punkten, habe aber eine Frau im Verwaltungsrat der Autobahn verhindert.
Ulli Mair wollte sich davon aber nicht besänftigen lassen: „Dass es die Erstunterzeichnerin Gabriele Fischer, Abgeordnete der Tiroler Grünen samt ihren linken Freundinnen für nicht notwendig erachtet hat, aalle im Dreierlandtag vertretenen Frauen in die Ausarbeitung frauenspezifischer Anträge miteinzubeziehen, führt die Inhalte der Anträge nicht nur ad absurdum, sondern zeugt auch von absoluter Unglaubwürdigkeit.“
Es habe sich einmal mehr gezeigt, „dass linkslinke Frauenpolitik nichts mit der Realität der Frauen zu tun hat und sich auch nicht auf die Mehrheit der Frauen bezieht, sondern einzig und allein mit Selbstverswirklichungsphantasien einiger weniger Ideologinnen zu tun hat“.
Einen Dank sprach die Freiheitliche der Abgeordneten Brigitte Foppa aus: „Gerade in frauenpolitischen Fragen und wenn es um Einwanderung geht, könnten wir unterschiedlicher nicht sein, dennoch setzen wir uns gerne auseinander und begegnen uns dabei auch immer mit Respekt. Hart in der Sache, aber fair im Umgang. Frau Fischer täte gut daran, sich ein Beispiel an ihrer grünen Kollegin Foppa zu nehmen.“
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