Arbeitsfreier Sonntag
Der Familienbeirat diskutierte mit Bischof Ivo Muser über den arbeitsfreien Sonntag und Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
„Familie muss unter den Nägeln brennen, darf aber nicht zum Kampfthema werden“, sagte Bischof Ivo Muser, der auf Einladung von Landesrätin Waltraud Deeg kürzlich einer Sitzung des Familienbeirates beiwohnte. Es gehe immer auch um Werte, nicht um trennende Werte, sondern um verbindende, so der Bischof.
Landesrätin Deeg plädierte für ein stärkere Lobbyarbeit für Familien: „Jeder sollte sich fragen, wie man Familien stärker unterstützen kann.“ Angeregt diskutiert wurde über den arbeitsfreien Sonntag. Der Familienbeirat richtet einen Appell an alle Bürgerinnen und Bürger, vom Angebot der Geschäftsöffnung an Sonn- und Feiertagen nicht unnötigerweise Gebrauch zu machen, um so nicht notwendige Sonn- und Feiertagsarbeit zu fördern, sondern vielmehr den Tag zu nützen für die Pflege des Familien- und Vereinslebens sowie der sozialen Kontakte, für die religiöse Praxis, für Ruhe und Erholung, kulturelle und sportliche Betätigung sowie für die Besinnung auf jene Werte, die für das Leben tragend sind.
Vorschläge für familienfreundliche Arbeitswelt
Vorgestellt wurden bei der Sitzung des Familienbeirates auch die Ergebnisse von fünf Arbeitstreffen der Arbeitsgruppe „Vereinbarkeit Familie und Beruf“. „Trotz Ausbau der Kinderbetreuungsstrukturen sind wir noch weit von einer wirklich familienfreundlichen Arbeitswelt entfernt“, stellte die Koordinatorin der Arbeitsgruppe Christa Ladurner fest. Ein Vereinbarkeitsprotokoll zwischen Land und Sozialpartnern soll dazu führen, Arbeitszeiten familienfreundlich zu gestalten, ebenso wie „eine auf Vereinbarkeit abgestimmte Arbeitsorganisation und Unternehmenskultur“.
„Das Audit familieundberuf ist eine Möglichkeit, ein familienfreundliches Betriebsklima zu schaffen, doch es braucht bedarfsgerechte Lösungen, insbesondere für kleinere und mittlere Betriebe und eine Koppelung an die Wirtschaftsförderung“, so Ladurner.
Bessere Kinderbetreuung und Rentenabsicherung
Gefordert wurde von der Arbeitsgruppe auch, die Kinderbetreuung besser zu organisieren. Insbesondere für die Ferienzeit sei es notwendig, dass auch die Betriebe aktiv die Familien unterstützen und Betreuungsangebote bereitstellen würden. Eine weitere Forderung der Arbeitsgruppe ist es, die Bezuschussung der rentenmäßige Absicherung der Erziehungszeiten durch die öffentliche Hand stärker bekannt zu machen und die Auszahlungsmodalitäten zu beschleunigen bzw. zu vereinfachen. Auch sollen die Väter dafür sensibilisiert werden, die Elternzeit in Anspruch zu nehmen.
„Wir werden die vorgelegten Maßnahmen nun im Gespräch mit den Sozialpartner weiterverfolgen“, bestätigte Familienlandesrätin Deeg am Ende der Sitzung.
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