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Ötzi on Tour

Ötzi on Tour

Eine 1:1 Kopie von Ötzis mumifiziertem Körper hat das Südtiroler Archäologiemuseum am 20. April in Bozen vorgestellt. Sie tourt ab 2017 durch USA und Kanada.

Als Grundlage für die Anfertigung einer Mumienrekonstruktion dienten die bereits bestehenden computertomografischen Aufnahmen des Mannes aus dem Eis. Diese Daten erlaubten das Nachformen der Mumie in einem 3D-Drucker, Schicht für Schicht, aus Harz und unter Luftabschluss in einem Flüssigkeitsbad.

Nach dem Aushärten des Rohlings wurde die Mumienkopie von dem bekannten US-amerikanischen Paläo-Künstler Gary Staab und seinem Team in mehreren Monaten Arbeit nachmodelliert und handbemalt. Staab hatte dafür das Original in Bozen im vergangenen Sommer besichtigt. Eine Herausforderung stellte die freie Rekonstruktion der Hände dar, da diese von der Computertomografie nicht berücksichtigt werden können.

Von der Mumie wurden insgesamt drei Kopien angefertigt, zwei für die Niederlassungen des Cold Spring Harbor DNA Learning Center in NY und eine für das Südtiroler Archäologiemuseum.


Die Rekonstruktion des Südtiroler Archäologiemuseums wird künftig mit einer Wanderausstellung auf Tournee gehen, die derzeit im Auftrag des Museums gebaut und ab 2017 in Nordamerika gezeigt wird.

Damit kommt das SAM dem großen Interesse von Museen und Science Centres in den USA und Kanada entgegen, die den Mann aus dem Eis in ihren Ausstellungen zeigen möchten. Premiere der Wanderausstellung ist im Oktober 2017 am North Carolina Museum of Natural Science in Raleigh, das pro Jahr von rund einer Million Menschen besucht wird. Weitere Stationen sind bereits vorgemerkt. Die Wanderausstellung für den nordamerikanischen Markt ist inzwischen die dritte mobile Ötzi-Ausstellung, die das Südtiroler Archäologiemuseum an interessierte Museen in aller Welt vermietet.

Die beiden anderen Kopien der Iceman-Mumie werden zu didaktischen Zwecken im Cold Spring Harbor DNA Learning Center in New York ausgestellt. Das DNALC ist das weltgrößte Wissensvermittlungszentrum zum Thema Genetik. Jährlich werden dort in sechs Forschungslaboratorien 35.000 Schüler und Lehrer pro Jahr weitergebildet. Sie lernen dort ihre eigene DNA kennen und vergleichen sie mit der DNA berühmter Vertreter aus der Geschichte der Menschheit wie etwa der Australopitecus-Hominiden Lucy, einem Neanderthal-Menschen sowie mit Vertretern des homo sapiens sapiens wie dem Mann aus dem Eis.

Zur Veranschaulichung zeigt das DNALC in einem eigenen musealen Bereich Knochen- oder Mumienrekonstruktionen dieser Vorfahren.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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