Aus fünf mach vier
Die Kür der Verwaltungsräte für die A22 gestaltet sich schwieriger als gedacht: Die Nominierung der Klausner Bürgermeisterin sorgt für Zweifel. Und auch die Frauen-Quote.
Von Matthias Kofler
Die Mitglieder der 2. Gesetzgebungskommission kommen heute im Vorfeld der Sitzung des Dreier-Landtags noch einmal zusammen, um sich über die Nominierung der Verwaltungsräte für die Brennerautobahn-Gesellschaft A22 zu beraten. Bei der gestrigen Sitzung sind nämlich mehrere Zweifel zu Tage getreten.
Der Hintergrund: Der derzeitige Verwaltungsrat verfällt am 28. April. Die Regionalregierung hatte ihrerseits Andrea Girardi, Walter Pardatscher, Antonio Armani und Maria Gasser Fink für die Neubesetzung vorgeschlagen. Der 2. Gesetzgebungsausschuss hat gestern jedoch auch den Vorschlag der Grünen und der BürgerUnion, den Klausner Bürgerlisten-Gemeinderat Christoph Moar, in das umworbene Gremium zu entsenden, positiv begutachtet.
Bei der Abstimmung zu Christoph Moar enthielten sich die Abgeordneten der Mehrheit, während Andreas Pöder als einziger für den Kandidaten stimmte. Dieses Ergebnis reichte aber, um den IT-Unternehmer und Umweltexperten in die zweite Auswahlrunde zu befördern.
Somit muss nun der Regionalrat, der die Ernennung offiziell vornehmen wird, die vier definitiven Verwaltungsräte aus fünf Kandidaten auswählen.
Der Vorschlag von Andreas Pöder, sämtliche Kandidaten noch einmal anzuhören, wurde jedoch von der Mehrheit abgeschmettert. „Es ist nicht schlecht, wenn man sich etwas genauer anhört, welche Vorstellungen die künftigen Vertreter der Region in der Brennerautobahngesellschaft über die Entwicklung des Großbetriebes haben“, bedauert Pöder.
Die Opposition hatte Zweifel erhoben, was die Ernennung der Klausner SVP-Bürgermeisterin Maria Gasser Fink betrifft. Als gelernte Krankenpflegerin würde sie nicht die notwendigen Voraussetzungen für den Verwaltungsrat aufbringen, hieß es gestern.
Heute soll diese Frage noch einmal beleuchtet werden. Es ist aber davon auszugehen, dass die Regionalregierung an ihren vier Kandidaten festhalten wird.
Es gibt aber noch ein weiteres Problem. Der neue Verwaltungsrat würde nach derzeitigem Stand nicht die gesetzliche Frauenquote erfüllen – die Provinzen Trentino, Verona und Mantua haben zu viele Männer nominiert. Südtirol will nun darauf drängen, dass Verona einen der männlichen Kandidaten mit einer Frau austauscht.
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