„Ich würde einsteigen“
Der Fri-el-Geschäftsführer Josef Gostner umreißt die Pläne für einen privaten Einstieg beim Bozner Flughafen – und bietet seinen eigenen Einstieg an.
TAGESZEITUNG: Herr Gostner, wie wird die Volksbefragung zum Flughafen ausgehen?
Josef Gostner: Die Mehrheit wird sicher dagegen sein. Das liegt schon allein daran, dass die meisten Südtiroler keine Unternehmer und keine Hoteliers sind. Die machen sich nicht Gedanken über eine Struktur, die sie nicht nutzen. Dabei ist das in der öffentlichen Verwaltung gang und gäbe: Das Land gibt 40 Millionen fürs Vinschgerbahn’l aus, da werden längst nicht 100.000 Leute befördert.
Es gibt also einen Plan B?
Der Plan B liegt in der Natur der Sache. Wenn das Land den Flughafen nicht finanziert, wird es ein Privater tun – Unternehmer und Hoteliers, aber auch die Handelskammer. Dann entscheidet nicht mehr das Land, sondern jene Interessensgruppen, die den Flughafen brauchen.
Sie wären selbst unter diesen Investoren?
Ich würde auf jeden Fall mit einsteigen. Ich sehe überhaupt kein Problem darin, diese zwei bis vier Millionen Euro im Jahr zusammenzubringen. Für Unternehmer und Industrie sind das keine großen Summen. Man muss sich den Weg dorthin so vorstellen: Wenn das Land nicht mehr finanziert, wird die Flughafengesellschaft ABD liquidiert. An der darauffolgenden Ausschreibung könnte sich dann eine Interessensgruppe aus Südtiroler Privaten beteiligen und den Flughafen übernehmen.
Bei der Vorstellung des Flughafenkonzepts im Landtag hieß es: Ein Privater müsse schon die Caritas sein, um diesen Flughafen zu übernehmen.
Das war eine politisch motivierte Aussage. Es gibt zig Beispiele auf der ganzen Welt, bei denen Private einen Flughafen führen. Der Flughafen Frankfurt hat gerade erst ein Dutzend Airports in Griechenland übernommen, Peter Haselsteiner will den Einstieg in Klagenfurt. Vielleicht ist das auch besser so: Die größten Verhinderer – das hat die Diskussion um Benko gezeigt – finden sich immer noch in der Politik.
Interview: Anton Rainer
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