Hilfe für Syrer
In der syrischen Region Idlib, die Ende März fünf Mal bombardiert worden ist, sind in diesen Tagen 1090 Familien mit Lebensmittelpaketen versorgt worden. Es handelt sich um die vierte Lebensmittelverteilung der Aktion „Ich will nicht gehen“. Als Projektpartner trägt das Land Südtirol diese Notstandshilfe mit.
Seit fünf Jahren beherrschen Krieg und Terror Syrien. Zwölf Millionen Syrer, also etwa die Hälfte der Bevölkerung, haben dadurch ihr Zuhause verloren. Sieben Millionen davon sind nach UNO-Angaben innerhalb Syriens auf der Flucht, von denen etwa die Hälfte Kinder sind. Zudem halten sich über zweieinhalb Millionen Syrer in Lagern in der Türkei, über eine Million im Libanon und über eine halbe Million in Jordanien auf. In Europa haben nach Angaben der Uno-Flüchtlingsbehörde UNHCR seit April 2011 rund 900.000 syrische Staatsbürger Asyl beantragt.
Fluchtursachen zu bekämpfen und die notleidende Bevölkerung im Herkunftsland zu unterstützen, hat das Land Südtirol als vorrangige Maßnahme in der Flüchtlingspolitik und Entwicklungszusammenarbeit erklärt. Daher hat es sich auch am 2000.000 Notstandsprojekt der Bozener Hilfsorganisation Ai.Bi. und der syrischen Partnerorganisation Children Relief mit 20.000 Euro beteiligt. Im Rahmen des Projektes, das vom italienischen Außenministerium mitfinanziert wird, werden den Familien in und um die Stadt Binnish in der Region Idlib Lebensmittelpakete zugestellt. In den vergangenen Tagen konnte die vierte Zustellung abgeschlossen werden. Ende April wird eine weitere Lieferung folgen.
„Mit diesem Projekt können wir dazu beitragen, dass Menschen nicht gezwungen sind, ihr Land zu verlassen“, sagt die Leiterin des Landesamtes für Kabinettsangelegenheiten, Elisabeth Spergser.
Im vergangenen Jahr hatte das Land Südtirol ein weiteres Projekt in Syrien mit gleicher Stoßrichtung mitfinanziert, und zwar geht es dabei um die Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten für Mädchen in der syrischen Wirtschaftsmetropole Aleppo. Dort wurde ein Schulhaus als Fertigbau errichtet. Parallel dazu wurden Lehrpersonen ausgebildet, die in der Lage sein sollten Notstandsituationen zu bewältigen und Traumata zu erkennen und entsprechend zu reagieren.
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