„Ich habe mir blaues Blut gespritzt“
Authentische Texte mit viel Herz, poppig verpackt im Südtiroler Dialekt – damit erobert der Brixner Singer-Songwriter Max von Milland derzeit die deutschsprachige Popwelt. Heute tritt er mit seiner Band Sand in Taufers auf. Ein Interview in Stichworten.
Tageszeitung: Man nennt Sie den Minnesänger. Kennen Sie ein Minnelied?
Max von Milland: Nein, ich kenne nur einen Minnesänger. Walther von der Vogelweide.
Erste Erinnerung?
Der Kreißsaal. Bei meiner Geburt lief der Sound of Silence von Simon and Garfunkel: Hello darkness, my old friend ….
Erste Liebe?
In der Volkschule.
Schule?
Schlechte Erinnerung.
Warum tragen Sie einen adeligen Namen?
Ich habe mir blaues Blut gespritzt, indem ich den Namen Max von Milland angenommen habe. Ein bodenständigerer Name ist mir nicht eingefallen.
Was ist für Sie das vollkommen irdische Glück?
Wer stetig glücklich sein will, muss sich stetig verändern.
Bob Dylan?
Ich komme langsam drauf, wie gut er ist, obwohl ich nicht alles hören kann. Ich arbeite mich Stück für Stück an ihn heran. Ungewollt ist er eine zentrale Figur in meiner Karriere als Liedermacher.
Wer hat den perfekten Song geschrieben?
Jeder Beatles Song ist perfekt. Nein, fast jeder. Nein, der beste Popsong stammt von Lennon/McCartney.
Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Musik.
Wer oder was hätten Sie sein mögen?
Max von Milland.
Ihr Hauptcharakterzug?
Bodenständig.
Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten?
Dass ich mit ihnen lachen kann und eine ehrliche Meinung von ihnen bekomme.
Ihr größter Fehler?
Gab es noch keinen.
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einer Frau am meisten?
Humor.
Ihr Traum vom Glück?
Meine selbstgesteckten Ziele zu erreichen.
Was wäre das größte Unglück?
Meine positiven Fähigkeiten zu verlieren.
Was verabscheuen Sie am meisten?
Ignoranz und Arroganz.
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Keine Ahnung.
Wie möchten Sie sterben?
Hinter der Bühne nach dem größten Konzert meines Lebens.
Ihre Lieblingsblume?
Ich bin kein Florist, aber .., Enzian. Verbindet mich mit meiner Heimat.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Die ehrlich ungewollten.
Ihr Lieblingsschriftsteller?
Goethe.
Wo möchten Sie leben?
Zwischen München und Südtirol.
Interview: Heinrich Schwazer
Zur Person
Max von Milland, 1985 in Brixen geboren, genannt der Südtiroler „Minnesänger“ eilt momentan von Erfolg zu Erfolg. Nach zig Auftritten im Vorprogramm der Sportfreunde Stiller und der Söhne Mannheims ist der Wahlmünchner. „erwachsen“ geworden und zieht konsequent seine eigenen Projekte durch. Und sein ehrgeiziges Konzept scheint voll aufzugehen: Radiosender spielen regelmäßig seine Hits, Fernsehauftritte bei großen Sendern, er gibt die Vorband bei „Aha“ in den größten Hallen Deutschlands, dichtes Konzertprogramm im ganzen deutschsprachigen Raum. Sein Markenzeichen: Er singt nicht wie die meisten seiner Kollegen auf englisch oder hochdeutsch, sondern im Südtiroler Dialekt. „Keine andere Sprache kann Empfindungen so gut ausdrücken und vermitteln wie die Muttersprache und deshalb singe ich im Dialekt“, sagt er. „Red mit mir“ oder „Mach die Aug _n zu“ lassen Coldplay-Begeisterte mitschmettern. Eine intime Verneigung an die Liebe schickt Max mit „Wia _s früher war“ ins Herz des Hörers.
Seine erste Veröffentlichung „Woher i eigentlich kim“ stammt aus dem Jahr 2013 in Zusammenarbeit mit der Plattenfirma Universal Music, die den Künstler unter Vertrag genommen hat. Mittlerweile lebt Max von Milland in München. Dort fühlt er sich näher an seiner Heimat, besser verstanden. Außerdem gründete er sein eigenes Label mit dem Namen „0472 Records“, wobei die 0472 für die Telefonvorwahl von Brixen steht .Sein zweites Album „Bis dir olls wieder gfollt“ wartet mit einer großen Bandbreite an musikalischen Facetten auf,.
Termin: 16. April ab 19.00 Uhr im Bürgersaal von Sand in Taufers. Vorband sind die junge Band „PETRALUST“ aus dem Oberpustertal. www.dogs-in-action.com
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.