Das Lawinenrisiko
Die Mitglieder der Lawinenkommission haben sich in Sulden fortgebildet. Es ging um das Management des Lawinenrisikos.
Theoretische rechtliche Grundlagen und praktische Schneedeckenuntersuchungen standen auf dem Programm des zweitägigen Grundkurses für Lawinenkommissionsmitglieder in Sulden. Träger der Veranstaltung war die Agentur für Bevölkerungsschutz. Kursleiter Rudi Nadalet, Bergführer und Mitarbeiter des Hydrographischen Amtes führten dabei in das Management des Lawinenrisikos ein.
Die Arbeit der Lawinenkommission nimmt einen hohen strategischen Stellenwert im Rahmen des integralen Risikomanagements ein, unterstrich Kursleiter Nadalet. Er ging auf die gesetzlichen Aufgaben der Lawinenkommissionen ein und zeigte die verschiedenen Hilfsmittel auf, die den rund 400 Lawinenkommissionsmitgliedern in Südtirol für die Ausübung ihrer unverzichtbaren Tätigkeit zur Verfügung stehen: Produkte des Landeswetterdienstes, Webdienste und eigens für diese Tätigkeit entwickelte Hilfsinstrumente wie die Protokollierungsplattform LWDKIP und das Bewertungstool für Lawinenkommissionen.
Bergführer Maurizio Lutzenberger vertiefte wichtige Aspekte der Schnee- und Lawinenkunde mit praktischen Beispielen. Über Sicherheitsstandards bei der Lawinenkommissionsarbeit referierten die Bergführer Olaf Reinstadler und Hubert Eisendle, die selbst in einer Lawinenkommission vertreten sind. Zudem wurde der korrekte Umgang mit der Notfallausrüstung im verschneiten Gelände geübt.
Lukas Rastner vom Landeswetterdienst ging auf Entstehung, Aufbau und Inhalt des Wetter- und Lawinenlageberichtes ein und erläuterte die Merkmale eines Schneeprofils. Landesmeteorologe Günther Geier gestaltete zu Beginn der praktischen Übungen die Besichtigung des automatischen Schneemessfeldes Madritsch, während Reinhard Pinggera und Heinrich Gander von der Forststation Prad eine Rammprofilerhebung vorführten. In Kleingruppen wurden Schneedeckenuntersuchungen und Stabilitätstest durchgeführt.
Zum Abschluss stellte Kursleiter Nadalet die Auswertung der erhobenen Daten mit der Direktorin des Hydrographischen Amtes Michela Munari vor.
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