Die Hockey-Revolution
Die vier Südtiroler Serie A-Clubs und auch Asiago und Fassa werden in der nächsten Saison mit allergrößter Wahrscheinlichkeit in der EBEL 2 spielen. Die Hintergründe.
von Artur Oberhofer
Thomas Rottensteiner gibt sich zuversichtlich: „Es gibt noch einige rechtliche und technische Details mit dem italienischen Verband zu klären“, so der Präsident der Rittner Buam, „ansonsten dürfte die Sache gegessen sein.“
In den vergangenen Wochen haben die Präsidenten der Südtiroler Serie-A-Vereine mit den Verantwortlichen der EBEL-Liga offenbar Nägel mit Köpfen gemacht und die Weichen für eine Eishockey-Revolution gestellt.
Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit wird es in der kommenden Saison eine EBEL-2-Meisterschaft geben, an der neben den vier Südtiroler Serie-A-Vereinen Ritten, HC Pustertal, Gröden und Sterzing noch österreichische INL-Clubs sowie Vereine aus Slowenien und Kroatien teilnehmen werden. Auch Fassa und Asiago liebäugeln mit der EBEL 2, die Mannschaft aus Cortina könnte am Ende ebenso dabei sein, glaubt-Ritten-Präsident Thomas Rottensteiner.
Die italienische Eishockey Seria A wäre damit tot. Es gäbe nur mehr die Serie B.
Den Initiatoren schwebt eine EBEL-2 mit 12 bis 20 Mannschaften vor. „Eine solche Liga würde einem wahren Quantensprung gleichkommen“, schwärmt Thomas Rottenseiner, „sowohl qualitätsmäßig als auch in Sachen Organisation und Marketing.“
Mit anderen Worten: Die Meisterschaft würde über den österreichischen Verband abgewickelt, zu klären ist noch, ob die italienischen (und Südtiroler) Vereine der italienischen Sportgerichtsbarkeit unterstellt bleiben, so wie es CONI und Verband möchten.
Nicht so die Vereine. „Wir möchten, dass alles in österreichischer Hand bleibt“, so Thomas Rottensteiner gegenüber der TAGESZEITUNG. Die diesbezüglichen Verhandlungen laufen noch. Von diesen Verhandlungen hängt ab, ob die italienischen EBEL-2-Teams in der kommenden Saison den Italienmeister ausspielen dürfen oder nicht.
Insider meinen: Der italienische Verband ist in einer Vogel-friss-oder-stirb-Situation. Entweder geht er auf die Bedingungen ein, oder das italienische Eishockey ist Geschichte.
Für die Organisation und das Marketing wären die EBEL-Profis zuständig. „Wenn die EBEL die Vermarktung übernimmt, dann ergeben sich für die Clubs riesige Chancen“, prophezeit Ritten-Boss Thomas Rottensteiner.
Die Verhandlungen sind bereits weit gediehen.
Da die italienischen und Südtiroler Clubs derzeit ein höheres Niveau haben als die meisten österreichischen B-Clubs, hat man sich auf ein Punktesystem geeinigt.
Das Prinzip lautet : Mannschaften, die viele junge Spieler in ihren Reihen haben, dürfen vier Ausländer einsetzen, die anderen nur drei. „Unsere Clubs müssen etwas abspecken, damit alle Mannschaften dieselben Voraussetzungen haben.
Ritten-Präsident Thomas Rottensteiner geht davon aus, dass am 20. April die Einschreibungen zur EBEL 2 eröffnet werden.
LESEN SIE IN DER PRINT-AUSGABE:
- Das Interview mit EBEL-Manager Christian Feichtinger
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