Biancofiore in der SVP?
In einem Interview mit der Tageszeitung „Libero“ kündigt Michaela Biancofiore den möglichen Abgang bei Forza Italia an – und spielt mit einem Beitritt zur SVP.
Gerade erst hatte sie mit einem umstrittenen Sager zur Flüchtlingspolitik („In Südtirol sind viele schöne Blondinen in Gefahr“) die internationale Presse auf sich aufmerksam gemacht – schon drohte sie durch Interventionen in Rom erneut den Bozner Gemeinderatswahlkampf aufzumischen.
Fakt ist: Die Berlusconi-Vertraute Michaela Biancofiore weiß noch immer, wie man publikumswirksam Politik betreibt.
Künftig könnte allerdings eine andere Partei dafür herhalten müssen. In einem großen Interview mit der italienischen Tageszeitung „Libero“ kündigte die Forza-Italia-Politikerin am Wochenende ihren möglichen Abgang an. Schuld ist ausgerechnet der Bozner Gemeindewahlkampf.
Während sich das (halbe) Mitte-Rechts-Lager in Bozen auf den gemeinsamen Kandidaten Mario Tagnin einigte, versuchte Biancofiore in Rom, den Bozner Anwalt Igor Janes durchzusetzen. Ohne Erfolg: Am Ende zog sich Janes zurück. Im „Libero“ verteidigt Biancofiore ihren Kurs:
„Ich habe mit allen Mitteln versucht, sie zu überzeugen, dass wir in Bozen mit meinem Kandidaten gewinnen können. […] Ich wollte ihnen die Freude an einem Sieg schenken. Welches anderes Motiv könnte ich sonst haben?“
Auf die Frage „Wem möchten Sie sich nach Ihrem Abgang anschließen?“ antwortet Biancofiore:
„Paradoxerweise auch der Südtiroler Volkspartei. Ich habe sie immer bekämpft, aber sie ist eine ernsthafte Partei, die es versteht zu gewinnen. Eine Partei, die immer ihrer Linie treu geblieben ist. Und sie schätzen mich.“
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