Die Bärlauch-Jäger
Der Bärlauch ist ein geschätztes Wildgemüse, zugleich ist er in der Roten Liste als „gefährdete Pflanze“ eingestuft. Wer in Biotopen Bärlauch pflückt, riskiert hohe Strafen, darauf weist das Landesamt für Landschaftsökologie hin.
Die Bärlauch-Saison in Südtirol hat wieder begonnen. In einigen Gebieten hat das Sammeln von Bärlauch aber ein Ausmaß angenommen, das mit dem Biotop-Schutz nicht mehr vereinbar ist, Trittschäden verursacht und zu einer Störung der Flora und Fauna führt.
Bärlauch wächst in schattigen, feuchten und humusreichen Laubwäldern. In Südtirol kommt der Bärlauch nur an wenigen Fundorten vor. „Wo er vorkommt, kann er auch größere Flächen bedecken“, berichtet Marialuise Kiem vom Landesamt für Landschaftsökologie. „Oftmals befinden sich die Fundorte auch in geschützten Biotopen.“
Und genau das sei auch das Problem: In den Biotopen ist das Pflücken von Pflanzen und somit auch die Entnahme von Bärlauchblättern gänzlich verboten. Außerhalb der Biotope dürfen von den nicht gänzlich geschützten Pflanzen nur zehn Stück pro Person und Tag entnommen werden.
„Das heißt konkret, wer bei einem Spaziergang Bärlauch findet, darf maximal zehn Bärlauchblätter mitnehmen. Das Ausgraben der Pflanzen ist nicht gestattet“, so Kiem. Sie weist auch darauf hin, dass die Bärlauch-Blätter denen der Maiglöckchen sehr ähnlich sehen. Daher komme es immer wieder zu gefährlichen Verwechslungen, denn Maiglöckchen-Blätter sind äußerst giftig.
Die Südtiroler Forstbehörde wird in den nächsten Wochen vermehrt Kontrollen durchführen und falls nötig auch Strafen ausstellen, um das unkontrollierte Bärlauch-Pflücken einzudämmen.
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