„Brüssel war erst der Anfang“
Der deutsche Terror-Experte Bruno Schirra spricht im TAGESZEITUNG-Interview über die Zeit nach Brüssel – und das Angriffsziel Italien.
TAGESZEITUNG: Herr Schirra, ein Großteil der europäischen Medien spricht nach den Anschlägen in Brüssel von einem „Stich ins Herz Europas“. Eine zutreffende Beschreibung?
Bruno Schirra: Ja, es war ein Anschlag auf Europa. Es war ein Anschlag aus den Reihen des sogenannten Islamischen Staates gegen die westliche, liberale, lebenslustige und lebensbejahende Welt. Das war eine dezidierte Entscheidung, genau so wie man sich am 13. November letzten Jahres bewusst Paris ausgesucht hat. Man hat wahllos Menschen getötet – junge, schöne, kluge Menschen, die leben wollten. Diese Lebenslust negiert der Islamische Staat, dagegen bombt er an.
Gibt es konkrete Hinweise auf weitere Angriffsziele?
Ja, auf jeden Fall. Wir sind und waren immer ein Angriffsziel, das ist in letzter Zeit aus dem europäischen Blickwinkel gerutscht. Im Fadenkreuz steht etwa Italien: Rom und der Vatikan sind das Herz der Christenheit – und der „Kreuzzügler“, um im Sprachduktus dieser Glaubensfanatiker zu bleiben. Dieses Herz gilt es anzugreifen. Dazu kommt, dass der Islamische Staat in Italien sehr gut aufgestellt ist. Italien wird Vergleichbares ergeben, das ist nur eine Frage der Zeit.
Womit muss man konkret rechnen?
Neben Weihnachten ist Ostern das höchste Fest der Christenheit. Ich wäre nicht überrascht, wenn in den nächsten Tagen ähnliche Anschläge wie in Brüssel passieren würden. Ein IS-Mann wünschte mir in einem persönlichen Gespräch „Frohe Ostern“, ich nehme diese Drohung sehr ernst.
Interview: Anton Rainer
LESEN SIE DAS GANZE INTERVIEW IN DER PRINT-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.
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