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System Milch & Rattenrennen

Bildschirmfoto 2016-03-22 um 14.01.07Die Kommission der Südtiroler Filmförderung hat acht Filmprojekte zur Förderung empfohlen. Das Fördervolumen beträgt 1,875 Millionen Euro.

Die Kommission der Südtiroler Filmförderung hat acht Filmprojekte ausgewählt und der Landesregierung zur Förderung empfohlen. Insgesamt 19 Filme waren zum ersten Aufruf eingereicht worden. Das gesamte Fördervolumen beträgt 1,875 Millionen Euro. Die Landesregierung hat am Dienstag den Vorschlag genehmigt.

„Das Land Südtirol fördert weiterhin die Filmprojekte, die in Südtirol gedreht werden, weil die bisherigen Erfahrungen gezeigt haben, dass die Produktionen deutlich mehr Geld ausgeben als sie Förderungen erhalten“, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Pressekonferenz nach der Sitzung der Landesregierung.

Zudem sei der touristische Werbeeffekt eines Films, der in Südtirols Landschaft spielt, groß. „Un passo dal cielo“ ist nur das bekannteste Beispiel dafür. Deshalb wurde die vierte Staffel des RAI1-Films, der am Pragser Wildesse gedreht wird, auch erneut gefördert, obwohl sich die Filmkommission dagegen ausgesprochen hatte.

Es gibt aber zudem ein weiteres Argument für diese Art der Investition von öffentlichen Mitteln. Mittlerweile hat sich in Südtirol eine ganze Reihe von Unternehmen entwickelt und Fachleute angesiedelt, die als Dienstleister für die Filmbranche arbeiten. Hinter einem Film stehen nicht nur Schauspieler und Regisseure, sondern rund 50 Berufsgruppen, und diese kommen bei den geförderten Filmen zu einem guten Teil aus Südtirol.

Der Südtiroleffekt, also der Umsatz, der in Südtirol generiert wird, beträgt in Zusammenhang mit dieser Förderung mehr als 2,8 Millionen Euro, denn die Produktionsfirmen müssen mindestens 150 Prozent des Zuschussbetrages in Südtirol ausgeben. Die Wertschöpfung bei dieser Art von Dienstleistungen ist zudem verhältnismäßig hoch. Im Südtiroleffekt noch nicht eingerechnet ist der Werbeeffekt, der schwer zu beziffern ist. Auf etwa 123 Drehtage in Südtirol werden die acht Filme zurückgreifen.

Die Abteilung Filmförderung ist von der BLS nahtlos in den Wirtschaftsdienstleister IDM übergegangen.

Und das sind die geförderten Filmprojekte:

©christian-hartmann.com

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Viel Südtirol steckt in den acht neuen Projekten, die im ersten Call 2016 von der Südtiroler Filmförderung unterstützt werden: Fünf Produktionen spielen in Südtirol und lassen dabei deutlich ihren Drehort erkennen, zwei Projekte wurden von Südtiroler Produktionsfirmen eingereicht, und eines ist eine Doku mit Südtirol-Bezug.

Alle acht Produktionen fördern dank der Vorgaben der Filmförderung lokale Talente und die heimische Filmwirtschaft, indem sie lokale Filmschaffende und Dienstleister mit einbinden. Betreut werden die Projekte vor Ort von der IDM Südtirol; der Wirtschaftsdienstleister von Land Südtirol und der Handelskammer hat die Aufgaben der BLS im Bereich Filmförderung und Filmwirtschaft in Südtirol nahtlos übernommen, darunter auch die Verwaltung des Südtiroler Filmfonds.

Insgesamt etwa 123 Drehtage sollen die acht Produktionen Südtirol bescheren, der an die Förderung gekoppelte Südtiroleffekt wird voraussichtlich über 2,8 Millionen Euro betragen. Vier Projekte erhalten eine Produktionsförderung, drei haben um Produktionsvorbereitungsförderung angesucht, dazu kommt die finanzielle Unterstützung für das Projekt „Un passo dal cielo 4“, also die vierte Staffel der erfolgreichen Serie auf Rai1.

Zwei Produktionsfirmen kommen aus Südtirol, vier aus dem restlichen Italien, ein Projekt aus Deutschland und eines aus der Schweiz. „Die Projekte in diesem ersten ‚Call‘ des Jahres haben erfreulich viel Südtirolbezug. Die Handlung des großen Teils der unterstützten Filmproduktionen ist in Südtirol angelegt, die Locations werden dabei auch wirklich erkennbar sein. Somit profitiert Südtirol hier nicht nur durch den obligatorischen Südtiroleffekt, den die Produktionen ja immer nachweisen müssen, sondern darüber hinaus durch eine nachhaltige Imagewerbung für das Land“, sagt IDM-Direktor Hansjörg Prast.

Das sei ein sehr willkommener Zusatzeffekt zum eigentlichen Ziel der Förderung, der Wirtschaftsförderung.

Zur Gänze in Südtirol spielt etwa der Fantasyfilm „Pip Fischer and the secret of Ötzi“ der römischen One More Pictures, bei dem der kleine Peter gemeinsam mit dem zum Leben erwachten Ötzi spannende Abenteuer bestehen muss. Gedreht wird ausschließlich in Bozen und Oberbozen, für den Cast ist unter anderen der italienische Schauspielstar Valeria Golino („Rain Man“) vorgesehen.

Südtirol ist auch Hauptlocation in dem Kinderfilm „Alpenbrennen“. Im Vinschgau, Passeiertal und in Niederdorf werden die Abenteuer der kleinen 11jährigen Amelie verfilmt. Die Großstadtpflanze leidet unter Asthma und muss deshalb in eine Klinik nach Südtirol, aus der sie flüchtet – auf den Berg.

Produziert wird das Projekt von der Bozner helios sustainable films („Perseverance“) in Koproduktion mit der Lieblingsfilm München. „Beide Projekte sind bereits bei der Produktionsvorbereitung vom Südtiroler Filmfonds unterstützt worden und werden nun auch in Südtirol realisiert, was uns besonders freut“, sagt Christiana Wertz, die Leiterin der Abteilung Film Fund & Commission bei IDM.

Der Südtiroler Andreas Pichler („Das Venedig Prinzip“) hat das Drehbuch für den Dokumentarfilm „Das System Milch“ über die verschiedenen Herangehensweisen der Milchproduktion geschrieben, bei dem er auch Regie führt.

Sechs Tage lang dreht die Miramonte Film aus Bozen gemeinsam mit der EIKON Media Berlin dafür voraussichtlich in Mals, berichtet wird darin unter anderem über den Südtiroler Biobauernhof Englhof. Eine hervorragende Expertenbewertung des Calls hat das Projekt „Rattenrennen“ der Preview Enterprises aus Ulm und Koproduzenten SK-Film- und Fernsehproduktionsges.m.b.H. aus Österreich und Waterfront Film aus Bulgarien erhalten. Das Drama um die sehr gegensätzlichen Charaktere Anna und Plaka, die im Pristina des Jahres 1999 überleben wollen, wird zur Hälfte in Bozen und Umgebung abgedreht.

Aus einer ex-BLS-Initiative entstanden ist das Projekt „School of Champions“ der Catpics aus Adliswill. „Der Stoff zu dieser Jugendserie ist vorwiegend in Südtirol angelegt und wurde von Clemens Aufderklamm, dem Autor von ‚Der stille Berg‘ in der Schreibwerkstatt RACCONTI für Drehbuchautoren entwickelt“, erklärt Christiana Wertz.

Nun soll das Serieprojekt dank Unterstützung des Filmfonds weiterentwickelt werden. Ebenso eine Produktionsförderung gewährt wird dem Projekt „La Guardia“ der La Sarraz Pictures Turin und der Tellfilm Berlin.

Das Drama erzählt die Geschichte von Sara Mair, Wachfrau im Bozner Gefängnis, die eigene Vorurteile und Prinzipien über Bord werfen muss, um die kleine Tochter der syrischen Flüchtlingsfrau Nadira zu retten. Das Coming-of-Age-Drama „Hogar“ um die beiden ungleichen 17jährigen Mütter und Freundinnen Lu und Fati wurde von den Produktionshäusern Disparte und Vivo Film aus Rom sowie El Campo Cine aus Buenos Aires eingereicht und erhält eine Produktionsvorbereitungsförderung. Regie führt dabei die Boznerin Maura Delpero, die auch das Drehbuch geschrieben hat.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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