Römische Paperoni
Das Parlament veröffentlicht die Einkommen der italienischen Spitzenpolitiker. Auch ein Südtiroler reiht sich in die Liste der Super-Reichen ein.
von Matthias Kofler
In jedem Jahr werden auf der Homepage des Parlaments die erklärten Einkommen der italienischen Politiker veröffentlicht. Seit diesem Wochenende sind die Einkommen aus dem Jahr 2014 als Grundlage der Steuererklärungen für 2015 nachzulesen.
Zu den Daten und Fakten:
Senatspräsident Pietro Grasso schlägt mit seinem Einkommen von 352.171 Euro ganz klar die Präsidentin der Abgeordnetenkammer Laura Boldrini (137.566 Euro).
Der Best-Verdiener bleibt Antonio Angelucci, Abgeordneter von Forza Italia, hauptberuflicher Unternehmer und Herausgeber des Libero. Er erklärte 2015 ein Einkommen von sage und schreibe 3.954.097 Euro. Es folgt der Senator und ehemalige Berlusconi-Anwalt Niccolò Ghedini mit 2.323.296 Euro. Der ehemalige Ministerpräsident Mario Monti erklärte ein Einkommen von 694.513 Euro. Ex-PD-Sekretär Pierluigi Bersani kam auf ein Einkommen von 147.443 Euro.
Die Spitzenverdiener unter den Grillini im Parlament sind Luigi Di Maio, Alessandro Di Battista und Roberto Fico mit je 98.471 Euro. Parteichef Beppe Grillo hingegen erklärte ein Einkommen von stolzen 355.247 Euro.
Bei den Regierungsvertretern sticht – wenig überraschend – Ministerpräsident Matteo Renzi heraus: Allerdings nicht, weil er so viel verdiente, sondern weil er im Vergleich zu den Parlamentariern arm wie eine Kirchenmaus ist: Er kam auf ein bescheidenes Einkommen von 107.960 Euro – das ist in etwa so viel, wie ein gewöhnlicher Abgeordneter zum Südtiroler Landtag verdient.
Auch die übrigen Minister üben sich in Bescheidenheit: An der Spitze ist Umweltminister Gianluca Galletti (126.119 Euro), am Ende des Einkommensrankings liegt Maria Elena Boschi (96.568 Euro).
Auch ein Südtiroler Politiker befindet sich in der Liste der römischen Paperoni: Es ist dies der SVP-Senator Karl Zeller. Mit einem Einkommen von 450.150 Euro darf sich Zeller über den Titel „reichster Fraktionschef Italiens“ freuen.
Zum Vergleich: FI-Fraktionschef Renato Brunetta verdiente mit 226.248 Euro nur die Hälfte.
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