Bauernbund bleibt neutral
Der Landesbauernrat des Bauernbundes wird sich in Bezug auf die Flughafen-Volksbefragung neutral verhalten. Man hat sich nicht auf eine klare Meinung einigen können.
Die Entscheidung, neutral zu bleiben, hat sich der Landesbauernrat nicht leicht gemacht. In den letzten Wochen hat sich der Landesbauernrat intensiv mit der Volksbefragung zur Finanzierung des Flughafens beschäftigt. Anfang Januar wurden die Befürworter angehört. Einen Monat später kamen dann die Gegner ausführlich zu Wort. Zudem war der Flughafen Thema in allen Bezirksbauernräten – so wie es im Zeitplan des SBB vorgesehen war.
Auf Landes- und Bezirksebene gab es sowohl Ablehnung als auch Zustimmung. „Es wurden wirtschaftliche Vorteile, wie Arbeitsplätze oder neue Gäste, die ein Flughafen bringen kann, genauso genannt, wie die Umweltbelastungen oder die Beeinträchtigungen für die Bevölkerung und die landwirtschaftlichen Flächen im Einzugsgebiet des Flughafens“, erklärt der Landesobmann des Südtiroler Bauernbundes Leo Tiefenthaler.
Besonders aus Bozen, dem Überetsch und dem Unterland kam Kritik: „Wir haben berücksichtigt, dass die betroffenen Ortsgruppen die Solidarität des Bauernbundes einforderten. Wir haben aber auch Verständnis für die wirtschaftlichen Vorteile. Nach intensiver Diskussion haben wir letztlich entschieden, neutral zu bleiben.“
Die Finanzierung des Flughafens wird den SBB auch weiterhin beschäftigen. „Wir werden unsere Mitglieder in den nächsten Wochen ausführlich informieren und in unseren Verbandsmedien nochmals das Für und Wider gegenüberstellen, damit sich die Mitglieder ein objektives Bild machen können. Gleichzeitig werden wir unsere Mitglieder aufrufen, zur Abstimmung zu gehen und von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen.“
Gedanken hat sich der Landesbauernrat auch für die Zeit nach der Abstimmung gemacht. Denn unabhängig, wie sich die Mehrheit entscheidet, seien wichtige weitere Schritte nötig.
„Wenn das Nein zur Finanzierung des Flughafens überwiegt, muss die Erreichbarkeit Südtirols so rasch als möglich verbessert werden – etwa durch den Ausbau des Zugverkehrs und eine engere Zusammenarbeit mit den umliegenden Flughäfen“, so Tiefenthaler.
Der Obmann stellt klar: „Sollten hingegen die Befürworter gewinnen, muss sichergestellt werden, dass die Bevölkerung in der Umgebung, besonders in Bozen, im Überetsch und im Unterland, vom Flugverkehr so wenig wie möglich belastet wird. Daneben muss sichergestellt sein, dass die landwirtschaftliche Bewirtschaftung der Felder in der Einflugschneise auch in Zukunft nicht beeinträchtigt wird.“
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