„Untragbare Situation“
Nach der Entscheidung des UVP-Beirates machen die Flughafen-Gegner mobil: Muss die Volksbefragung verschoben werden?
Als „logische und einzig nachvollziehbare Entscheidung“ bezeichnen der Dachverband für Natur- und Umweltschutz, der Alpenverein Südtirol und der Heimatpflegeverband die Entscheidung des UVP-Beirats, das Ausbauprojekt des Bozner Flughafens einer ordentlichen UVP zu unterziehen.
„Alles andere wäre angesichts der Auswirkungen dieses Projekts auf Menschen und Umwelt unerklärlich gewesen“, so die Flughafen-Gegner.
Bereits im Vorfeld der Entscheidung des UVP-Beirats hatten die Verbände und Vereine in ihren Stellungnahmen zum Umweltscreening auf die schwerwiegenden Folgen für die Bevölkerung und die Umwelt im Bozner Talkessel, im Unterland und im Überetsch aufmerksam gemacht. „Schon allein die Lärm- und Emissionsbelastung, die von drastisch mehr Flügen mit größeren Flugzeugen ausgeht, muss als ‚erhebliche‘ Umweltfolge gelten und rechtfertigt daher die ordentliche UVP“, so die Vertreter der drei Organisationen.
Sie hatten in ihren Stellungnahmen nicht nur auf die durch einen Ausbau des Flughafens zu erwartenden gesundheitlichen Folgen für die Bürger im größten Ballungsraum Südtirols verwiesen, sondern auch auf die Auswirkungen auf die Landwirtschaft oder die Fauna. „Diese Folgen werden im Umweltbericht zum Flughafenausbau kaum oder nur oberflächlich behandelt, müssen aber eingehend beleuchtet werden“, so Dachverband, AVS und Heimatpfleger.
Die Entscheidung des UVP-Beirats werfe indes eine kuriose Frage auf:
Die Südtirolerinnen und Südtiroler sind am 12. Juni aufgerufen, über die Zukunft des Bozner Flughafens abzustimmen, bis dahin ist das ordentliche UVP-Verfahren aber voraussichtlich noch nicht abgeschlossen.
„Das ist eigentlich eine untragbare Situation, weil der Bevölkerung Informationen vorenthalten werden, die für ihre Entscheidungsfindung grundlegend wären“, heißt es von Seiten der Flughafen-Gegner.
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