Die Geldspritze
Die Therme Meran braucht wieder neues Kapital. Das Land überweist 3,5 Millionen Euro. Mehr als in den letzten Jahren. Doch jetzt wird auch die Gemeinde zur Kasse gebeten.
von Heinrich Schwarz
Alle Jahre wieder: Auch heuer hat die Therme Meran AG, die in der Kurstadt die Thermal- und Wellnessanlagen führt, beim Land um eine Kapitalerhöhung angesucht. Schon in den letzten Jahren benötigte die Gesellschaft jeweils 2,5 Millionen Euro, um die fälligen Darlehensraten für den Bau der Therme termingerecht bezahlen zu können. Das nötige Geld muss das Land auftreiben. Mit einer Beteiligung von 99,883 Prozent ist es Hauptaktionär der Therme Meran AG.
Heuer überweist das Land aber nicht wie üblich 2,5 Millionen Euro, sondern 3,5 Millionen.
Landeshauptmann Arno Kompatscher erklärt den Grund: „Nach den vielen Betriebsjahren sind Ersatzinvestitionen notwendig geworden. Es geht beispielsweise um den Austausch von Pumpen und Filtern, damit in technischer Hinsicht alles passt. Zum Teil werden diese Investitionen durch Eigenmittel finanziert – ein Betrag von rund einer Million Euro fehlt.“
Kompatscher betont, dass in der Therme auch Erweiterungen geplant sind. Diese will der Landeshauptmann jedoch nicht finanzieren. Schon vor einem Jahr erklärte er in der Polemik um die ständigen Geldspritzen: „Sollten außerordentliche Investitionen geplant werden, will ich zunächst einmal ganz klar eine Beteiligung der Stadt Meran und der lokalen Tourismusorganisationen.“
Und dazu kommt es jetzt auch. Arno Kompatscher hat sich mit dem Meraner Bürgermeister Paul Rösch zusammengesetzt und gefordert, die Kosten der Erweiterung zu übernehmen. „Ich sehe nicht ein, dass das Land alles finanziert“, so der Landeshauptmann. Rösch ist grundsätzlich einverstanden, dass die Gemeinde die Finanzierung übernimmt und somit die derzeitige Mini-Beteiligung an der Gesellschaft erhöht. Details sind noch zu klären.
Die geplante Erweiterung sieht vor, dass ein nach innen geöffneter Bereich geschlossen wird. „Auf zwei Stockwerken können wir zum einen eine Verbindung zu den verschiedenen Bereichen schaffen und zum anderen 170 bis 200 neue Liegeplätze. Wir könnten Kapazität und Qualität erhöhen“, erklärt Therme-Präsident Andreas Capello.
Die Erweiterung soll rund 2,5 Millionen Euro kosten.
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