Der Dschihadisten-Prozess
Am 13. Mai beginnt in Trient der Prozess gegen die vier mutmaßlichen Mitglieder der Meraner Terrorzelle.
(tom) Kein öffentlicher Prozess, sondern ein verkürztes Verfahren vor dem Vorverhandlungsrichter hinter verschlossenen Türen. Für diese Variante entschieden sich die Verteidiger der vier Männer, die dem Vorwurf der Bildung einer internationalen terroristischen Vereinigung ausgesetzt sind.
Ihr Antrag auf ein verkürztes Verfahren ist nun von der Strafabteilung am Landesgericht Trient angenommen worden. Die erste Verhandlung wurde für den 13. Mai angesetzt, der zuständige Vorverhandlungsrichter ist Marco La Ganga.
Und so geht der Terrorismus-Prozess, der eigentlich am Landesgericht Bozen hätte stattfinden sollen, in Trient über die Bühne. Wegen des Antrags auf ein verkürztes Verfahren, für das sich nach der Anklage der Staatsanwaltschaft Trient alle vier Betroffenen entschieden haben: Die beiden Meraner Abdul Rahman Nauroz und Eldin Hodza, sowie der in Bozen wohnhafte Hasan Saman Jalal und Abdula Ali Salih, der in Klobenstein am Ritten seinen Wohnsitz hat.
Der Bozner Anwalt Stefano Zucchiatti, der die drei Letztgenannten vertritt, will bei der Erstverhandlung am 13. Mai eine Reihe von Anträgen einbringen: Aufnahme von Defensiv-Ermittlungen in den Prozessakt (Verwandte und Bekannte wurden vom Verteidiger befragt) und Neu-Übersetzung einer Reihe von Abhörprotokollen aus der rund tausend Seiten umfassenden Ermittlungsunterlagen.
Alle vier mutmaßlichen Terroristen sitzen seit vergangenem Herbst in Trient und Bozen in U-Haft, sie halten sich für unschuldig. Sie seien dem in Norwegen lebenden geistlichen Führer (und mutmaßlichen Chef der Terrorzelle Rawti Shax) Mullah Krekar lediglich aus religiösen Gründen gefolgt, lautet das wichtigste Verteidigungs-Argument.
Nach der Verhandlung am 13. Mai dürfte es zwecks Prüfung der Anträge der Verteidigung zu einer ersten Vertagung kommen.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.