„Nein zu Zäunen“
Unternehmer-Chef Stefan Pan warnt vor neuen Grenzzäunen und internen Grenzen. Europa müsse offen bleiben.
In Anbetracht der jüngsten Entwicklungen hinsichtlich der Einführung von Kontrollen und der möglichen Schließung der Brennergrenze hat sich das Präsidium des Unternehmerverbandes erneut mit diesem Thema befasst.
Dabei wurde die Kernbotschaft des am 17. Februars gemeinsam mit der Industriellenvereinigung Tirol und der Confindustria Trient unterzeichneten Dokuments wiederholt: „Europa braucht keine neuen Zäune“.
Die Überwindung alter Grenzen, der Abbau unüberwindbar erscheinender Mauern, die Schaffung eines gemeinsamen europäischen Marktes, der auf freiem Personen-, Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr beruht, hätten in entscheidender Weise zum Erfolg Europas beigetragen. Die Vorzeigeregion Europa biete die besten Sozialleistungen auf weltweiter Ebene. „Wir können nicht riskieren, dass diese Erfolge durch Aktionen einzelner Länder in Gefahr gebracht werden, die dem wahren Geist der EU klar widersprechen“, so Präsident Stefan Pan.
Die Kontrollen am Brenner würden auch Auswirkungen auf die heimischen Betriebe haben. Deutschland und Österreich seien die wichtigsten Handelspartner Südtirols. Rund 2000 heimische Betriebe verkauften ihre Produkte in diese beiden Ländern, wohin 45 Prozent des gesamten Südtiroler Exportes gehen.
Die verringerte Mobilität für Mitarbeiter und Kunden, die Schwierigkeit, Liefertermine einzuhalten, die zusätzlichen Kosten aufgrund der längeren Transportzeiten und die Notwendigkeit, die Magazinbestände zu vergrößern, seien Faktoren, die sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit der exportierenden Betriebe auswirken werden. „Wir appellieren deshalb an das Verantwortungsbewusstsein aller, damit sie sich dafür einsetzen, eine Lösung zu finden, die ein offenes Europa ohne interne Grenzen stärkt“, wünscht sich Pan.
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