Die 5-Kilometer-Farce
Der Ex-BM von Truden,? Edmund Lanziner, hat Fahrtengeld kassiert – obwohl er nur 5 Kilometer vom Rathaus entfernt wohnt.
Der ehemalige Bürgermeister von Truden und Präsident der Bezirksgemeinschaft Überetsch/Unterland Edmund Lanziner hat in seiner Zeit als Bürgermeister Ansuchen um die Rückerstattung der Fahrtspesen eingereicht, die ausbezahlt wurden.
Die Bürgerliste Truden hat diese Ansuchen jetzt genauer unter die Lupe genommen und sich in einer Anfrage über diese Rückerstattungen informiert.
Das Ergebnis lässt in den Augen der Bürgerlistler Zweifel aufkommen: „So wurden ihm sämtliche Fahrten, die er in seiner Auflistung angeführt hat – auch jene vom Wohnhaus, das sich in einer Fraktion von Truden befindet, zum Gemeindeamt – ausbezahlt“, kritisiert die Bürgerliste.
Allein für die Monate von Januar bis Anfang Mai 2015 wurde dem Bürgermeister für diese Fahrt von San Lugano bis nach Truden – fünf Mal pro Woche knapp fünf Kilometer pro Fahrt – 1.425 Kilometer ausbezahlt, also knapp 650 Euro. Aufgerechnet auf das gesamte Jahr würde dies eine Summe von knapp 2.000 Euro ergeben, die der Ex-Bürgermeister für die Fahrt ins Rathaus erhalten hat.
Edmund Lanziner bestätigt dies gegenüber der Tageszeitung: „Das Gesetz sieht diese Rückvergütung vor, wenn man außerhalb des Hauptortes wohnt und daher habe ich sie beantragt“, erklärt Edmund Lanziner. Es geht um fünf Kilometer, die Lanziner vom Gemeindeamt trennen. Der Präsident der Bezirksgemeinschaft wurde darüber informiert, dass die Bürgerliste diesbezüglich eine Anfrage eingereicht hat, weiß aber von weiteren Untersuchungen nichts.
„Wenn man bedenkt, dass Edmund Lanziner in diesem erwähnten Zeitraum auch Präsident der Bezirksgemeinschaft Überetsch/Unterland war und zudem in Bozen arbeitete, erscheint es ziemlich sonderlich, dass alle Fahrtspesen von der Gemeinde Truden übernommen wurden“, so die Bürgerliste Truden, die vermutet, dass es durchaus sein könnte, dass die Gemeinde Truden Kilometergeld-Entschädigungen ausbezahlt hat, die eigentlich die Bezirksgemeinschaft hätte übernehmen müssen.
Jedenfalls sei es denkbar, so die Mitglieder der Oppositions-Liste, dass die Ausübung mehrerer Ämter Überschneidungen bei den Fahrten ergeben könnten. „Wir wissen nicht, wie man mit eventuellen Überschneidungen umgegangen ist, da wir auf unsere Anfrage bei der Bezirksgemeinschaft keine Auflistung und keine Antwort erhalten haben, was uns zu denken gibt. Es stellt sich zudem die Frage, ob die Fahrten zu seinem Arbeitsplatz in Bozen getrennt aufgelistet wurden“, erklären die Vertreter der Bürgerliste Truden.
Aus diesem Grund hat die Bürgerliste um die Untersuchung der Zahlungen von Seiten des Rechnungshofes gebeten. Eine Antwort steht noch aus.
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