„Ich bin glücklich“
Die Extrembergsteigerin Tamara Lunger ist am Nanga Parbat knapp gescheitert – und dennoch glücklich.
Die 29-jährige Tamara Lunger ist am Nanga Parbat nur ganz knapp gescheitert. „Aber ich bin dennoch froh und glücklich“, sagte die Extrembergsteigerin aus Karneid im Interview mit Rai Südtirol-Redakteurin Silvia Franceschini.
Wörtlich sagte Tamara Lunger:
„Es gab ein paar Minuten, wo ich dachte: Bist du eine blöde Henne, wärst die paar Meter noch aufigongen. Jetzt sehe ich den Umstand, dass ich nicht auf dem Gipfel war, viel positiver.
Es war nicht mehr weit, aber ich habe gespürt:
Wenn ich auf den Gipfel gehe, dann komme ich nicht mehr heim, aber ich will ja noch lange bergsteigen, ich bin froh, dass es so gekommen ist, ich fühle mich so, wie wenn ich oben gewesen wäre.“
Tamara Lunger kam, eigenen Angaben zufolge, bis auf 70 Meter auf den Gipfel heran, eine Stunde habe ihr gefehlt. Nur: Sie habe sich an dem Tag ständig übergeben müssen, und der Wind habe für gefühlte minus 50 Grad gesorgt und ihr viel Energie genommen.
Der Gedanke, den Aufstieg abzubrechen, sei ihr plötzlich gekommen.
„Mir ist das so in den Kopf geschossen, ich musste auch nicht lange nachdenken, das hat so gepasst“, so Tamara Lunger. Sie habe bereits beim Start am Morgen gespürt, dass sich ihre Muskeln nicht wie sonst anführten.
Tamara Lunger sagte außerdem:
„Ich habe vom Herrgott ein großes Geschenk bekommen, das ist die innere Stimme, auf die man hören muss. So kurz vor dem Ziel will man diese innere Stimme nicht hören, ich habe es aber getan, weil diese innere Stimme ein Geschenk ist.“
Tamara Lunger erklärte, sie wolle keinen zweiten Versuch der Winterbesteigung des 8125 Meter hohen Nanga Parbat starten.
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