Die Viel-Fahrer
Der Landtag hat den Abgeordneten in der laufenden Legislatur stolze 130.000 Euro an Kilometergeld ausbezahlt. Nur drei Volksvertreter haben auf die Rückerstattung komplett verzichtet.
Von Matthias Kofler
Südtirols Abgeordnete sind gerne und viel für die Bürger unterwegs. In der laufenden Legislatur ließen sich die Volksvertreter vom Landtag stolze 130.000 Euro an Reisespesen rückerstatten.
Dies geht aus einem Bericht des „Corriere dell’Alto Adige“ vom Samstag hervor.
Zur Erinnerung: Ein Abgeordneter zum Südtiroler Landtag verdient 9800 Euro brutto beziehungsweise 5500 Euro netto im Monat. Darüber hinaus stehen ihm eine Kostenpauschale von 750 Euro sowie eine Reisekostenrückerstattung von bis zu 8.000 Kilometern im Jahr zu.
Der Malser Sepp Noggler ist der Spitzenreiter im Rückerstattungs-Ranking: Der Regionalassessor ließ sich 2015 Fahrten im Ausmaß von 15.900 Euro rückerstatten, die er in Ausübung seines Mandates bestritten hat. „Ich lege jährlich 50.000 Kilometer zurück – bekomme aber nur 8.000 Kilometer rückerstattet“, rechtfertigt sich Noggler im „Corriere“.
Auf den Plätzen zwei und drei Folgen die Pusterer Roland Tinkhauser (14.700 Euro) und Maria Kuenzer (11.500 Euro).
Einige Zahlen sind kaum nachvollziehbar: Drei Abgeordnete kommen aus der Stadt Brixen. Doch während Walter Blaas auf ein Kilometergeld von 2.600 Euro kommt, erhält Hans Heiss mit 6.800 Euro mehr als das Doppelte. Magdalena Amhof ließ sich gar 9.800 Euro rückerstatten.
Zum Vergleich: Ein Brixner Pendler bekommt für seine Fahrten nach Bozen höchstens 500 Euro im Jahr rückerstattet.
Drei Abgeordnete haben komplett auf die Kilometergelder verzichtet: Es sind dies der Grillino Paul Köllensperger, der Grüne Riccardo Dello Sbarba und die Freiheitliche Ulli Mair.
Köllensperger äußert im „Corriere“ die Kritik, dass einige seiner Kollegen angesichts solcher Zahlen das rechte Maß aus den Augen verloren hätten.
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