Die Klima-Konferenz
Die Landesversammlung des Südtiroler Bauernbunds stand ganz im Zeichen des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf die Landwirtschaft.
Seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts ist die Durchschnittstemperatur im Alpenraum um 2 Grad Celsius gestiegen. Und sie wird weiter steigen. Der Klimawandel wird besonders die Landwirtschaft treffen.
Der Appell auf der Landesversammlung des Südtiroler Bauernbund lautete daher, sich rechtzeitig auf den Klimawandel vorzubereiten. Dann könne die Veränderung auch eine Chance sein.
Die Auswirkungen des Klimawandels sind schon jetzt zu spüren: Die Zahl der heißen Jahre nimmt zu, genauso wie Stürme, Starkregen oder Trockenperioden. Das hat unweigerlich auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Im Weinbau ist ein immer früherer Vegetationsbeginn festzustellen, während der Obstbau in immer höhere Lagen wandert. In der Berglandwirtschaft nehmen die Trockenschäden zu.
Der Rat daher: „Wer dem Klimawandel gut vorbereitet begegnet, muss sich nicht davor fürchten“, schwörte der Schweizer Wissenschaftler Jürg Fuhrer die Bäuerinnen und Bauern bei der Landesversammlung des Bauernbundes ein. „Augen und Ohren zu ist die falsche Taktik“, unterstrich Fuhrer.
„Wichtig für die Landwirtschaft ist vor allem, dass sie sich überlegt, was das für Folgen für den Anbau von neuen Produkten hat. Dabei müssen sie aber stets die Verfügbarkeit von Wasser und die Beschaffenheit des Bodens beachten“, betonte Fuhrer. Das heiße und trockene Jahr 2015 sei aus dieser Sicht ein guter Richtwert.
Als eine der wichtigsten Herausforderungen für die nächsten Jahre bezeichnete Landesobmann Leo Tiefenthaler deshalb auch den Ausbau der Bewässerung im Berggebiet. Ohne Unterstützung werde dies aber nicht möglich sein. „Die Anträge auf Förderungen für Bewässerungsanlagen müssen wieder zugelassen werden. Gleichzeitig ist die Unterstützung auszubauen.“
Große Hoffnung setzt Tiefenthaler in die „Soziale Landwirtschaft“.
„Der Bedarf an Kinder- und Altenbetreuung nimmt zu, der Bauernhof könnte dafür die ideale Umgebung bieten. Ebenso sollen in Zukunft die Tiertherapie und die Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigung möglich sein. Was es dazu noch bracht, ist das entsprechende Landesgesetz, nachdem Rom den Weg geebnet hat“, machte Tiefenthaler aufmerksam.
Drei Familien wurden auch heuer mit dem Bergbauernpreis, der von den Südtiroler Raiffeisenkassen gestiftet wurde, ausgezeichnet.
Die Preisträger 2016 sind die Familien Alois und Anna Berger, Unterschweighof in St. Nikolaus/Ulten, Hubert und Martha Oberkofler, Hinterbrunn, Afing/Jenesien und Thomas und Heidi Zimmerhofer, Aussermairhof, Ahornach/Sand in Taufers.
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