Oberhammers Protest
Der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen spricht sich gegen eine eventuelle Kürzung der Kindergartenöffnungszeiten aus.
Ein angemessenes Betreuungsangebot ist die Grundvoraussetzung dafür, um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten, so wie es auch im Landesgesetz zur Förderung und Unterstützung der Familien in Südtirol festgeschrieben ist.
„Eine Verkürzung der Kindergartenöffnungszeiten steht im klaren Widerspruch zu den Grundsätzen des Familiengesetzes und kann nicht die Antwort auf das Problem der zu hohen Arbeitsbelastung des Kindergartenpersonals gesehen werden. Hier müssen dringend andere Lösungsansätze gefunden werden, die sich nicht nachteilig auf andere Kategorien berufstätiger Frauen auswirken“, so Oberhammer.
Ein Blick in die Nachbarsgemeinde Trient zeigt, dass dies möglich ist. Die Kindergärten der Gemeinde haben an 5 Tagen die Woche 7 Stunden geöffnet, bei Bedarf können bis zu 3 Stunden täglich zusätzliche Betreuungszeit beantragt werden.
Aus einer bereits 2003 veröffentlichten vergleichenden Studie zur Kindertagesbetreuung geht hervor, dass kommunale Kindertagesstätten in Finnland an 5 Tagen die Woche mindestens 10 Stunden täglich geöffnet sind. Ähnlich ist die Situation in Schweden, mit täglichen Öffnungszeiten von 11,5 Stunden. In Frankreich sind die Kindergärten 4 Mal die Woche 8 Stunden täglich und an einem Tag 4 Stunden geöffnet.
Das hat nicht zuletzt zur Folge, dass die Geburtenraten in diesen Ländern deutlich über dem europäischen Durchschnitt liegen und auch der Anteil von Frauen am Erwerbsleben am höchsten ist, so Ulrike Oberhammer.
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