„Verprasstes Geld“
Die Freiheitliche Tamara Oberhofer kritisiert, dass die Neuroreha in Sterzing geschlossen werden soll – und erinnert daran, dass das Land für diese Abteilung bereits über 7 Millionen ausgegeben hat.
„Die Neurorehabilitation am Krankenhaus Sterzing betreute bisher schwer- und schwerstpflegebedürftige Patienten aus Südtirol, welche sowohl unter kognitiven, als auch unter motorischen und sensorischen Einschränkungen leiden. An die Abteilung ist zudem eine Forschungseinheit angeschlossen, welche der zuständige wissenschaftliche Leiter für eine verbesserte Patientenversorgung einsetzen wollte. Nun soll die Neuro-Reha in Sterzing mit der geplanten Gesundheitsreform beschnitten werden. Die Leidtragenden sind nicht nur die Patienten, sondern das Gesundheitswesen insgesamt, da Chancen zur Rückgewinnung junger Ärzte zum wiederholten Mal verbaut werden“, schreibt die Freiheitliche Landtagsabgeordnete Tamara Oberhofer am Donnerstag in einer Pressemitteilung.
„Die Errichtung dieses Dienstes hat bisher 4,6 Millionen Euro gekostet, rund 1,9 Millionen davon wurden in die medizinische Ausstattung investiert. Die Personalkosten betrugen bis heute etwas mehr als eine Million Euro. Güter und Dienstleistungen kosteten dem Landesgesundheitsdienst weitere 260.297 Euro“, erklärt Oberhofer. „Nun soll der Dienst beschnitten werden und für mich ist klar, dass eine Schließung als Schlussfolgerung nur noch eine Frage der Zeit sein wird“, ist die Landtagsabgeordnete überzeugt.
„Auch wenn viele die Ansiedlung der Neuro-Reha in Sterzing aus logistischen Gründen seit jeher skeptisch sahen, so darf nicht außer Acht gelassen werden, dass bis heute kräftig investiert worden ist. Nun soll die Abteilung Stück für Stück ausgeschlachtet werden, das ausgearbeitete Konzept wird somit hinfällig und die Hoffnung auf Forschungsarbeit erlischt. Was bleibt, ist verlorene Zeit, verprasstes Geld und kaum ein Nutzen. Sinnvoll wäre es in Anbetracht der bereits getätigten Investitionen, wenn man die Abteilung arbeiten lassen würde, um den bestmöglichen Nutzen für die Patienten erzielen zu können“, fährt Oberhofer fort.
„Es darf zudem nicht vergessen werden, dass wir immer noch vor dem Problem stehen, dass junge Ärzte Südtirols Krankenhäuser, im Vergleich zu jenen in anderen Ländern, nicht attraktiv genug finden. Gerade aus diesem Grund sollte man sich noch stärker bemühen, im Bereich Forschung konkurrenzfähiger zu werden. Wir sollten Möglichkeiten schaffen, um jungen Ärzten das Forschen zu ermöglichen, denn viele von ihnen vermissen diese Möglichkeit in Südtirol und bevorzugen aus diesem Grund einen Ausbildungsplatz in einem ausländischen Krankenhaus. So werden wir jedenfalls keine neuen Ärzte anwerben können“, bemängelt Oberhofer abschließend in ihrer Aussendung.
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