Festnahme in Madrid
Der mit europäischem Haftbefehl gesuchte Finanzjongleur Christian Ventisette ist am Dienstag in Spanien verhaftet worden. Er wollte sich eigentlich stellen.
Von Thomas Vikoler
Über seinen römischen Anwalt Carlo Zaccagnini hatte er bereits ausrichten lassen: Ich stelle mich am Donnerstag den italienischen Behörden. Doch dazu kam es nicht. Christian Ventisette, 54, der Finanzchef der unter Betrugsverdacht geratenen gemeinnützigen Kepha-Stiftung, wurde am Dienstag von der spanischen Polizei am Flughafen von Madrid aufgrund eines europäischen Haftbefehls festgenommen.
„Ich wollte eh nach Italien, um mich festnehmen zu lassen“, erklärte Ventisette in einem ersten Verhör gegenüber der spanischen Polizei. Er werde sich nicht gegen eine Auslieferung nach Italien stellen.
Durch die Festnahme verzögert sich allerdings das bereits vereinbarte Verhör mit der Staatsanwaltschaft Bozen. Zunächst muss der italienische Haftbefehl, den der Bozner Voruntersuchungsrichter Emilio Schönsberg vor drei Wochen unterschrieben hatte, ins Spanische übersetzt werden.
Ventisette wird von der Staatsanwaltschaft nun nun auch von seinem engen Freund, den im Hausarrest befindlichen Prälaten Patrizio Benvenuti, vorgeworfen, rund 30 Millionen Euro von Kepha-Anlegern abgezweigt zu haben.
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