„Net narrisch werden“
Der SVP-Abgeordnete Albrecht Plangger ist auch waschechter Grauner. Und als solcher verwehrt er sich gegen die „Flüchtlingshysterie“, welche die Grenzzaun-Debatte ausgelöst hat.
von Karin Gamper
Albrecht Plangger nimmt sich kein Blatt vor den Mund:
„Mir geht diese ganze Grenzzaun-Diskussion langsam auf die Nerven“, grantelt der SVP-Parlamentarier, „ich habe noch keinen einzigen Flüchtling mehr als sonst am Brenner und schon gar nicht am Reschen gesehen, was soll also dieses ganze Gerede?“
Plangger spricht in diesem Fall nicht nur als SVP-Kammerabgeordneter, sondern in erster Linie als Bürger von Graun. Wie berichtet, plant die österreichische Regierung auch am nahen Reschen Grenzkontrollen einzuführen. Der Bürgermeister der Nordtiroler Grenzgemeinde Nauders, Robert Mair, hat sich gegenüber der TAGESZEITUNG höchst beunruhigt gezeigt.
„In Reschen hat sich überhaupt noch kein Asylant blicken lassen, und am Brenner und Lampedusa sind es auch nicht mehr geworden“, sagt dagegen Plangger. Getan werde aber geradezu so, als ob schon „10.000 Flüchtlinge durch den Vinschgau“ gezogen seien. „Diese Diskussion ist kontraproduktiv“, findet der Rom-Politiker, „sie dient nur dazu, die Leute narrisch zu machen.“
Für Plangger steht fest: „Wenn sich das Problem stellt, dann werden die zuständigen Stellen schon das Richtige tun“. Seiner Meinung wäre es besser gewesen, die Grenzzaun-Pläne nicht publik zu machen. Die Polizei hätte ihre Vorbereitungen treffen sollen, um sie bei Bedarf umzusetzen. „So wurde nur die Bevölkerung verunsichert“, glaubt der Kammerabgeordnete. Das Problem solle man sich erst stellen, sobald es da ist.
Dass die Euregio oder gar die EU auf dem Prüfstand stehen, glaubt Albrecht Plangger ebenfalls nicht: „Wegen verstärkter Grenzkontrollen ist Europa sicher nicht in Gefahr“.
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