Pater Rotbarts Sieg
Dietmar Nöckler und die Österreicherin Katerina Smutna sind die Sieger des Gsiesertal-Laufs über 42 Kilometer.
Als seine Hände im Ziel des Gsiesertal-Laufs gen Himmel ragten, erinnerte Sieger Dietmar Nöckler an den wohl berühmtesten Sohn des Tales, den Kapuzinerpater Haspinger, der nach dem Sieg gegen die bayrischen und französischen Truppen 1809 am Bergisel den Übernamen „Pater Rotbart“ bekam.
Genauso kämpferisch und entschlossen wirkte Nöckler am Samstag.
Das Rennen im klassischen Stil war bis zum letzten Meter hart umkämpft. Am Ende triumphierte Dietmar Nöckler.
Dank eines starken Finishs sicherte sich Nöckler den Sieg in 1:43.38,8, nur eine Zehntelsekunde vor dem überraschend starken Tschechen Jiri Rocarek. Platz drei ging an Luca Orlando (1:44.00) von der Polizeisportgruppe.
Die bunten Wiesen und die schattigen Wälder des Gsieser Tales haben einer Winterlandschaft Platz gemacht und strahlender Sonnenschein hat dem Gsiesertal-Lauf zu noch mehr Glanz verholfen.
Dass es ein schnelles Rennen werden würde, war schon nach den ersten Stockschüben klar. Die Veranstalter rund um OK-Präsident Walter Felderer mit seinen 450 freiwilligen Helfern hatten eine perfekte Loipe präpariert.
Etwas weniger als 1000 Langläufer aus 39 Nationen haben den „Gsieser“ bereits am ersten Tag zu einem farbenfrohen Sportfest gemacht. Am Start standen viele große Namen der Langlaufszene wie Bruno Debertolis, Mauro Brigadoi, Dietmar Nöckler, Nicolas Bormolini, Simone Bosin, während bei den Frauen Namen wie jene von Valentina Shevchenko, Katerina Smutna, Natalia Zernova, Adela Boudikova oder Barbara Felderer herausragten.
Im Männerrennen über 42 km setzten sich die Favoriten gleich an die Spitze. Nach einer Phase des gegenseitigen Abtastens der 15-köpfigen Spitzengruppe lieferten sich Nöckler, Orlandi und Rocarek einen packenden Dreikampf – sehr zur Freude der zahlreichen Langlauf-Begeisterten entlang der Strecke. Die drei nahmen den Magdalener Hügel – normalerweise das entscheidende Kriterium beim „Gsieser“ gemeinsam in Angriff. Bis zum höchsten Punkt konnte Rocarek einen kleinen Vorsprung herauslaufen.
Orlandi musste abreißen lassen, Nöckler konnte als Einziger einigermaßen mithalten. Orlandi konnte dann in dritter Position auf dem Bergab-Teilstück ins Ziel nach St. Martin einen packenden Zweikampf zwischen Rocarek und Nöckler beobachten. Auf der Zielgeraden sah Nöckler schon wie der sichere Sieger aus. Rocarek wechselte noch einmal die Spur und versuchet verzweifelt, an Nöckler vorbeizuziehen.
Doch zu spät: Mit dem Spirit von Pater Haspinger rettet Nöckler den Sieg. Der Südtiroler genoss anschließend das Bad in der Menge. „Ich habe es geschafft. Siegen ist immer schön, für uns Südtiroler ist dieser Lauf besonders wichtig“, sagte ein strahlender Dietmar Nöckler.
Bei den Frauen setzte sich die Österreicherin Katerina Smutna vor Adela Boudikova und Valentina Shevchenko durch. Smutna siegte überlegen und war dementsprechend gut gelaunt: „Komplimente an die Veranstalter, die Strecke war super, bei mir lief heute alles reibungslos.“ Nur 17 Männer waren heute schneller als Smutna.
Über die 30-km-Distanz war das Podest ausschließlich Läufern aus dem Ausland vorbehalten. Bei den Männern gewann der Tscheche Miroslav Rypl vor dem Deutschen Christian Winker und einem weiteren Tschechen, Radek Sretr. Bei den Frauen setzte sich die Deutsche Jessica Müller vor der Österreicherin Petra Tanner und ihrer Landfrau Franziska Müller durch.
Im Laufe der Veranstaltung war auch Zeit, einen besonderen Geburtstag zu feiern. Der Präsident der Marcialonga, Angelo Corradin, feierte seinen 67. Geburtstag mit der Teilnahme am „Just vor Fun“, dem Lauf ohne Zeitnahme. „Inzwischen bin ich ein alter Mann, aber mit einer Startnummer um den Hals gibt man immer alles“, so Corradin.
Rai Sport 1 zeigt am Freitag, 26. Februar von 15.15 Uhr an eine Stunde lang die besten Bilder vom Gsiesertal-Lauf inklusive Hubschrauberaufnahmen.
Am Sonntag folgen auf den selben Distanzen wie heute die Skatingrennen mit Start um 10 Uhr. Die ersten Sieger des 33. Gsiesertal-Laufes werden am Samstagabend bei der „Sports Party“ ab 20 Uhr zu den Klängen von X-Large gefeiert.
Am Sonntag soll dann der 60.000 Finnischer in der Geschichte der Veranstaltung gefeiert werden.
30 km klassisch, Männer
1. Rypl Miroslav CZE 1:12.10,7; 2. Winker Christian GER 1:12.14,9; 3. Sretr Radek CZE 1:12.15,2; 4. Kargruber Reinhard ITA 1:12.22,5; 5. Lentsch Urban AUT 1:12.27,3; 6. Wetterling Felix GER 1:13.41,5; 7. Bormolini Nicolas ITA 1:13.58,4; 8. Bähr Johannes GER 1:15.17,9; 9. Doppelreiter Martin AUT 1:15.41,7; 10. Büttner Christoph GER 1:15.42,4
30 km klassisch, Frauen
1. Müller Jessica GER 1:23.40,0; 2. Tanner Petra AUT 1:24.01,8; 3. Mueller Franziska GER 1:25.38,4; 4. Felderer Barbara ITA 1:26.18,9; 5. Niedling Mara GER 1:27.23,7; 6. Maierhofer Magdalena AUT 1:30.41,7; 7. Tröger Nicole GER 1:31.29,0; 8. Milazzi Anna-Maria AUT 1:33.59,7; 9. Simeoni Federica ITA 1:34.58,8; 10. Müller Katrin GER 1:36.51,7
42 km klassisch, Männer
1. Nöckler Dietmar ITA 1:43.38,8; 2. Rocarek Jiri CZE 1:43.38,9; 3. Orlandi Luca ITA 1:44.00,6; 4. Brigadoi Mauro ITA 1:44.17,2; 5. Debertolis Bruno ITA 1:44.17,4; 6. Sutter Martin AUT 1:44.45,7; 7. Kühne Andy GER 1:44.51,7; 8. Paredi Simone ITA 1:45.06,5; 9. Potocnik Domen SLO 1:45.22,7; 10. Thomas Eric GER 1:45.26,7
42 km klassisch, Frauen
1. Smutna Katerina AUT 1:52.31,2; 2. Boudikova Adela CZE 1:59.00,9; 3. Shevchenko Valentina UKR 1:59.56,5; 4. Eichhorn Theresia GER 2:01.44,5; 5. Källman Malin FIN 2:22.51,4; 6. Messenger Karen CAN 2:25.02,7; 7. Merilo Helen AUT 2:28.07,7; 8. Grezebisz Natalia POL 2:28.15,4; 9. Müller Anna GER 2:30.10,9; 10. Otto Grit GER 2:33.39,6
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