Die Hobag-Rettung
Wie die ehemaligen Verwaltungs- und Aufsichtsräte der Hobag und der ZH mit einer Millionenzahlung den Konkurs Hobag abgewendet haben.
Die Verhandlungen laufen seit nunmehr einem Jahr.
Sie betreffen rund zwei Dutzend Personen und drehten sich um die Frage, wie sich die zivile Haftung von Unternehmern und Wirtschaftsfachleuten für ein finanzielles Desaster quantifizieren lässt:
Welchen Anteil der Verantwortung am Konkurs der Baufirma ZH und der schweren finanziellen Schieflage der Muttergesellschaft Hobag tragen die beteiligten Mitglieder der Familien Zimmerhofer (ZH) und Reichegger (ZH und Hobag), welche die Aufsichtsräte und Rechnungsrevisoren?
Gegen ZH wurde am 27. Dezember 2013 am Landesgericht der Konkurs eröffnet, das dazugehörige Verfahren mit Passiva von rund 80 Millionen Euro läuft noch. Hobag hat hingegen vor Jahren einen Antrag auf ein Ausgleichsverfahren gestellt, der nun gute Chancen auf Annahme hat.
Der Grund:
Das Millionen-Paket, das bei den aufwändigen Verhandlungen zwischen Masseverwalter, Kommissär, Konkursrichterin Francesca Bortolotti und den betroffenen Verwaltern von ZH und Hobag geschnürt wurde.
Die Ausgleichsvereinbarung wird nach Informationen der TAGESZEITUNG am Montag von Konkursrichterin Bortolotti formalisiert.
Wie man es juristisch auch immer formulieren will – die Unterzeichner der Vereinbarung geben mit der Vereinbarung ihre Mitverantwortung an dem Konkurs von ZH und dem Beinahe-Konkurs von Hobag zu.
Durch die Zahlung ihres jeweiligen Anteils halten sie sich allerdings auch von zukünftigen Schadensersatzforderungen von Gläubigern schadlos. Die dritte Auswirkung: Sie ebnen mit ihrem Geld den Weg für die Abwicklung eines Ausgleichsverfahrens für Hobag, womit ein Konkurs erst einmal abgewendet ist.
LESEN SIE IN DER PRINT-AUSGABE:
- Welche Gesellschafter und Freiberufler wie viel gezahlt haben.
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