„Billigkonkurrenz aus dem Osten“
Lkw aus Osteuropa erobern Südtirols Straßen. „Eine immense Belastung für die heimische Wirtschaft. Der Billigkonkurrenz aus dem Osten muss unbedingt der Kampf angesagt werden“, sagt der lvh.
Lastkraftwagen aus Polen, Tschechien, Rumänien, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Moldawien und der Ukraine: Die Sorge über die Masse der Osteuropa-Lkw ist groß. Südtirols Warentransporteure befürchten zunehmend verzerrte Wettbewerbsbedingungen und daraus resultierende Betriebsschließungen von lokalen Frächterunternehmen.
„Die Konkurrenz aus dem Osten hat aufgrund des geringeren Lohn- und Sozialniveaus in den EU-Beitrittsländern sowie extrem niedriger Dieselpreise im grenzüberschreitenden Lkw-Verkehr den Wettbewerbsdruck auf die hiesige Branche enorm erhöht. Das Resultat: Unser Markt wird geschädigt, es gehen Arbeitsplätze verloren und es drohen weitere Betriebsschließungen“, betont Elmar Morandell, Obmann der Warentransporteure im Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister (lvh).
Ungleichheiten gebe es auch, was die Lenk- und Ruhezeiten betrifft: Während in Italien, Österreich und Deutschland eine sehr hohe Kontrollintensität herrscht, würden diese Zeiten im Ausland nur unzureichend überprüft.
Mittlerweile zirkulieren 95 Prozent der osteuropäischen Lastkraftwagen nach ihrer Zulassung in den westeuropäischen Ländern, wo sie nicht nur eine direkte Konkurrenz darstellen, sondern auch zahlreiche öffentliche Plätze besetzen, heißt es vom lvh.
„Unter unmenschlichen Bedingungen campieren die Fahrer in der Nähe der Rasthöfe, auf den Parkplätzen und Abstellmöglichkeiten neben den Straßen und verbringen dort ihre Ruhezeit bzw. warten auf ihre Ladung. In Bozen sind dies zum Beispiel die Einsteinstrasse, Firmian Autobahn Bozen Süd sowie Parkplätze in den Handwerkerzonen. Unter hygienisch unzumutbaren Bedingungen verbringen sie dort zum Teil mehrere Monate, führen auch LKW-Reparaturen durch und verunreinigen die Plätze“, erzählt Morandell und fordert dringendes Einschreiten von Seiten der Politik und der Kontrollorgane.
„Der Billigkonkurrenz aus dem Osten muss unbedingt der Kampf angesagt werden. Europaweit müssen Gesetze zu Sicherheitsstandards sowie Arbeits- und Umweltschutz geschaffen und angewendet werden. Was nützt es, wenn wir Südtiroler über den modernsten und umweltfreundlichsten Fuhrpark in ganz Italien verfügen, wenn für die Konkurrenz andere Gesetze gelten? Im Sinne der heimischen Wirtschaft und dem Erhalt der heimischen Arbeitsplätze muss sofort eingelenkt werden!“
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