Vergewaltigte Nachbarin
Ein Mann aus Gargazon, der von der Staatsanwaltschaft der Vergewaltigung einer Nachbarin beschuldigt wird, behauptet, durch einen Chat-Freund zur Tat angestiftet worden zu sein.
Von Thomas Vikoler
Der Dokumenten-Stapel, den Verteidiger Alessio Cuccurullo am Mittwoch in der Vorverhandlung am Landesgericht hinterlegt hat, ist mehrere Zentimeter dick.
Ausdrucke eines intensiven Internetverkehrs zwischen seinem Mandanten und einer nicht näher bekannten Person. Jedenfalls ein Chat-Freund, mit dem der 47-jährige Mann aus Gargazon bis August vergangenen Jahres Informationen austauschte.
Wenige Tage vor seiner Verhaftung löschte er einen Teil des Daten-Verkehrs – auf Anweisung des Chat-Freundes, wie er im Verhör erklärte.
Was haben die Chat-Ausdrucke in einem Strafverfahren zu suchen, in dem es um den Vorwurf der Vergewaltigung und Drohung geht?
Sehr viel, meint Verteidiger Cuccurullo. Er will nämlich den Beweis erbringen, dass sein Mandant – der 47-Jährige aus Gargazon, der sich weiterhin in U-Haft befindet – zur schweren Straftat angestiftet worden ist.
Von wem? Vom unbekannten Chat-Freund.
Dieser habe ihn, so die Darstellung der Verteidigung, dazu gedrängt, seine 24-jährige Nachbarin bei einem gemeinsamen Aufenthalt in Sharm el-Sheikh (der 47-Jährige, eine Art Hausfreund, war kurzfristig als Reisepartner eingesprungen) am letzten Urlaubstag zu vergewaltigen.
Der Beweis dafür – inklusive die Anweisung, die Frau vorher zu betäuben – soll in den Chat-Ausdrucken zu finden sein.
Das klingt reichlich abstrus, im Verhör soll der Beschuldigte erklärt haben, sein Chat-Partner gehöre der albanischen Mafia an. Bei der Vorverhandlung empfahl Richter Walter Pelino, die Person ausfindig zu machen.
MEHR ZU DIESEM FALL LESEN SIE IN DER PRINT-AUSGABE.
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