Das entfernte Ventil
Die Ursache für den tödlichen Arbeitsunfall bei Eofrut in Tramin scheint geklärt – jedenfalls für das Arbeitsinspektorat.
(tom) „Für uns ist die Ursache geklärt. Es wurden einige Sicherheitsventile an der Anlage entfernt. Wäre das nicht getan worden, hätte es den Unfall nicht gegeben. Die Anlage hätte sich von selbst ausgeschaltet“.
Helmuth Sinn, Direktor der Landesabteilung Arbeit, wartete am Freitag bei der Präsentation der Jahresbilanz des Arbeitsinspektorats mit einer brandaktuellen Nachricht auf. Er berichtete über die Ermittlungen des Arbeitsinspektorats zum tödlichen Arbeitsunfall, der sich am Donnerstagnachmittag gegen 15.00 Uhr in einem Magazin der Obstgenossenschaft Eofrut in Tramin ereignet hatte.
Laut Sinn sei die Anlage also manipuliert worden.
Der 56-jährige Werner Casal, ein Arbeiter aus dem Ort, wurde von einer schweren Kiste erdrückt, die über ein Förderband transportiert wurde.
Die Auskunft des Abteilungsdirektors an die Medien sorgte für erheblichen Ärger in der Staatsanwaltschaft Bozen.
Die Rede war sogar von einer möglichen Verletzung des Untersuchungsgeheimnisses und einem Strafverfahren. Dazu wird es wohl nicht kommen.
Donatella Marchesini, die Staatsanwältin, die derzeit die Ermittlungen in Tramin koordiniert, stellte jedenfalls klar, dass die Unfallursache bisher nicht geklärt sei und das Untersuchungsgeheimnis zu gelten habe.
Marchesini hat die Unfallstelle großräumig beschlagnahmen lassen – also nicht nur die Transportanlage, die laut Abteilungsdirektor Sinn manipuliert worden ist.
Die Bestürzung bei den Eofrut-Mitarbeitern über den Tod von Werner Casal war groß. Am Betriebssitz wurden zahlreiche Kerzen für den Verstorbenen aufgestellt.
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