Der Lugenbeitl 2016
Am Mittwoch hat der Dachverband für Natur- und Umweltschutz zum fünften Mal den ?Goldenen Lugenbeitl? verliehen. Preisträger ist der Gülle-Beschluss der Landesregierung, der trotz Zeitvorgaben in 18 Monaten nicht umgesetzt wurde.
Am Mittwochabend hat der Dachverband für Natur- und Umweltschutz im Kolpinghaus im Beisein der Delegierten der zahlreichen Mitgliedsvereine und Umweltgruppen seine Jahreshauptversammlung abgehalten.
Aufgrund der auslaufenden Amtsperiode standen heuer auch Neuwahlen für den Vorstand, die Rechnungsrevisoren und das Schiedsgericht an. Dabei wurden Klauspeter Dissinger als Vorsitzender und Johanna Ebner als Vize-Vorsitzende einstimmig bestätigt.
Abgeschlossen wurde der Abend mit der Verleihung des ?Goldenen Lugenbeitls 2016?, einem Negativpreis ähnlich der ?Goldenen Himbeere? bzw. dem ?Tapiro d’Oro?, den der Dachverband für Natur- und Umweltschutz heuer bereits zum fünften Mal verleiht.
Diesjähriger Preisträger ist der Beschluss des Landesregierung Nr. 634 aus dem Jahr 2014, der sogenannte ?Gülle-Beschluss?.
Obwohl der Beschluss eine klare und durchaus wohlwollende zeitliche Regelung für die Umsetzung der Managementpläne für die Gülle-Ausbringung in Natura-2000-Gebieten vorsieht, konnten im gesamten Umsetzungszeitraum von 18 Monaten nicht einmal die notwendigen Vorerhebungen abgeschlossen werden.
Zum Vergleich: Für die Genehmigung der Liste der sensiblen Gewässer im Rahmen des noch umzusetzenden Gewässerschutzplanes mit immerhin 420 Fließgewässerabschnitten landesweit waren im Jahr 2015 gerade einmal drei Monate und drei Sitzungen der entsprechenden Arbeitsgruppe notwendig. Es ginge also auch in bedeutend kürzeren Zeiten, wenn ein kollektives Interesse an der Umsetzung vorhanden wäre.
Der diesjährige Goldene Lugenbeitl richtet sich demnach explizit auch nicht an jene, die den Beschluss getroffen haben, sondern an jene, die dessen Umsetzung bisher erfolgreich verhindert haben.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.