Das Szenario Benedikter
Der Landtag vertagt die Wahl des neuen Verwaltungsrichters. Warum eine Kür des Querschädels Rudi Benedikter nicht ausgeschlossen wird.
von Matthias Kofler
Auf Antrag von Pius Leitner wurde die für Dienstag angesetzte Wahl des deutschen Richters am Verwaltungsgerichtshof auf März verschoben. Der Grund: Die SVP konnte sich bislang auf keinen gemeinsamen Kandidaten einigen. Zur Wahl stehen die Juristen Michele Menestrina, Karl Reinstadler und Rudolf Benedikter, die allesamt von der italienischen Regierung vorgeschlagen wurden.
Bis März haben die Abgeordneten Zeit, die Curricula der drei Herrn genauer zu studieren. „Bislang kennen wir nur einen“, erklärt Riccardo Dello Sbarba und meint damit den bisherigen Gemeinderat Rudi Benedikter. Laut SVP-Fraktionschef Dieter Steger haben alle drei Kandidaten gleich gute Chancen auf das Richteramt – und alle drei erfüllten die gesetzlichen Voraussetzungen.
Ein etwaiges Naheverhältnis zur Volkspartei weist keiner der Kandidaten auf – auch wenn dies laut Steger kein Ausschlusskriterium sein darf: „Wir können doch nicht einem guten Kandidaten sagen, dass er nach Hause gehen soll, nur weil er ein SVP-Kartl besitzt.“
Rudi Benedikter werden dennoch die geringsten Chancen eingeräumt. „Seine Wahl dürfte eher schwierig werden“, heißt es aus der SVP-Fraktion.
Andererseits, so behaupten Insider, könnte man mit einer Wahl des Bozner Politikers zwei Fliegen mit einer Klatsche schlagen: Zum einen könnte man öffentlich darlegen, dass die SVP durchaus gewillt sei, auch politisch anders gesinnte Kandidaten für höhere Ämter zu bestimmen, wenn diese die Voraussetzungen erfüllen. Zum anderen hätte man im Hinblick auf die anstehenden Bozner Gemeindewahlen einen ungemütlichen Gegner aus dem Weg geräumt.
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