„Bin gegen eine Gleichstellung“
SVP-Senator Hans Berger warnt: „Wir dürfen unsere Prinzipien nicht über Bord werfen, indem wir gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften einer Ehe gleichstellen.“
Tageszeitung: Herr Senator, wie wird sich die Autonomiegruppe bei der Debatte über die Homosexuellenrechte verhalten?
Hans Berger: In der Autonomiegruppe hat diesbezüglich jeder die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie er abstimmen möchte. Es gibt überhaupt keinen Zwang. Ich bin für die Legalisierung der Verbindungen, aber absolut gegen eine Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften mit der Ehe. Es ist an der Zeit, dieses Thema gesetzgeberisch anzugehen. Aber wir dürfen unsere Prinzipien nicht über Bord werfen, indem wir gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften in den Grundrechten einer Ehe gleichstellen.
Strittigster Punkt des Gesetzesentwurfs betrifft die Adoption …
Ich habe einen Abänderungsantrag des katholischen Flügels mitunterzeichnet, mit dem der Artikel 5 abgeändert werden soll. Die Adoption soll prinzipiell nicht akzeptiert werden, außer der leibliche Vater oder die leibliche Mutter versterben.
Sollte Ihr Abänderungsantrag nicht durchgehen: Werden Sie dann gegen das Gesetz stimmen?
Das hängt davon ab, wie sich die Debatte entwickelt und welche anderen Abänderungsanträge angenommen werden. Es gibt ja auch einen Antrag, mit dem die Adoption gänzlich gestrichen wird. Dieser ginge mir auch gut. Ich bin überzeugt, dass die Debatte in einem Kompromiss enden wird. Je nachdem, wie dieser Kompromiss aussieht, werde ich meine Entscheidung treffen.
Ihr Fraktionschef Karl Zeller würde auch ein weitreichenderes Gesetz mittragen?
Wir sind in dieser Frage etwas unterschiedlicher Meinung. In den Gesprächen, die wir geführt haben, habe ich klargestellt, dass ich nicht für das Gesetz stimmen kann, wenn die genannten Punkte nicht erfüllt sind.
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