Schadstoffwolken über Südtirol?
Von wegen neutral: Während einer Übung der Schweizer Luftwaffe soll eine Schwermetallwolke im November ihren Weg über die Grenze gefunden haben.
Am 11. November 2015 zeichnete die Radarüberwachung über Südtirol eine seltsame Wolke auf. Laut Medienberichten soll es sich dabei um eine Schwermetallwolke gehandelt haben, die im Zuge einer Übung der Schweizer Luftwaffe entstanden sein soll. Die Wolke hatte ein beträchtliches Maß und wurde im Grenzgebiet zwischen Nord- und Südtirol lokalisiert.
In einer freiheitlichen Landtagsanfrage wurden nun Informationen über die vermeintliche Schwermetall-Wolke eingeholt.
Laut Landesrat Richard Theiner wurde die Südtiroler Landesregierung nicht über die Schadstoffbelastung in Kenntnis gesetzt. Die Schweizer Armee und Luftwaffe habe die Landesregierung nicht über ihre Flugübungen informiert, zumal sie über eidgenössischem Territorium stattgefunden haben.
Auf die Frage, über welche Gebiete sich die Schwermetallpartikel abgesetzt und welche Auswirkungen diese auf die Umwelt und Gesundheit hätten, antwortet Theiner, dass die Ausbringung über der Zentralschweiz erfolgt sei, wobei sich die Substanz dann durch Windverwehungen und Luftmassentransporte über den Alpenhauptkamm ausgebreitet habe und somit auch nach Südtirol gelangt sei. Der Landesagentur für Umwelt würden aber keine Informationen vorliegen, ob und welche Schwermetalle die Schweizer Luftwaffe einsetze.
Der Freiheitliche Obmann Walter Blaas äußert sich in einer Pressemitteilung kritisch zur Antwort Theiners: „Für mich entsteht der Eindruck, als hätte sowohl der Landesrat als auch die Landesregierung eher das Interesse, diesen Vorfall bestmöglich zu verschweigen, anstatt sich um umfassende Aufklärung zu bemühen. Ich finde dies bedauerlich, da Schwermetallbelastungen in der Umwelt nicht zu unterschätzen sind“.
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